Ein starkes Signal

Die Festnahme Hissène Habrés, des Ex-Diktators des Tschad, Anfang Juli in Dakar (Senegal) ist bei Misereor mit Erleichterung aufgenommen worden. Seit 2006 hat das katholische Hilfswerk in Aachen die tschadische Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin Jacqueline Moudeina in ihrem Kampf unterstützt, Habré für die Ermordung von mehr als 40.000 politischen Gegnern während seiner Herrschaft von 1982 bis 1990 vor einem internationalen Gericht zur Rechenschaft zu ziehen.
Die 56-Jährige, die auch Präsidentin der Misereor-Partnerorganisation Tschadische Vereinigung für die Förderung und Verteidigung der Menschenrechte ist und von „Brot für die Welt“ ebenfalls gefördert wird, vertritt seit 2000 Opfer des Habré-Regimes.

Sie ist dabei wiederholt auf großen Widerstand gestoßen. 2001 wurde sie bei einer friedlichen Demonstration in N’Djamena von einer Handgranate verletzt, die ihr ein Soldat vor die Füße geworfen hatte. Unter den Folgen leidet sie noch heute. Mehrfach erhielt sie Morddrohungen und musste Asyl in Frankreich beantragen. Für ihre Arbeit bekam sie 2011 den Alternativen Friedensnobelpreis. Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel sagte: „Die Festnahme und Anklage von Hissène Habré ist ein starkes Signal an andere afrikanische Machthaber, dass Despotismus und Verletzung von Menschenrechten nicht ungestraft bleiben und sie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.“ (kb)

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erschienen in Ausgabe 9 / 2013: Solidarität: Was Menschen verbindet
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