Die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg will die Auslandsarbeit und das Engagement im Bundesland selbst besser bündeln. Angestrebt werde eine enge Kooperation mit dem Dachverband Entwicklungspolitischer Aktionsgruppen in Baden-Württemberg (DEAB) und der Außenstelle von Engagement Global in Stuttgart, erklärt Geschäftsführer Rainer Lang. Die Stiftung will jetzt ein Partnerschaftszentrum aufbauen, das allen Projekten im globalen Süden als Plattform dienen soll. Initiativen im Bundesland sollen sich hier austauschen und von den Erfahrungen anderer lernen. Das Zentrum ist ein Ergebnis der neuen Leitlinien zur Entwicklungszusammenarbeit, die die rot-grüne Landesregierung 2012 verabschiedet hat. Darin wird insgesamt großer Wert auf die Kooperation aller Akteure im Bundesland gelegt.
Für die bisher noch informelle Landespartnerschaft mit Burundi gibt es bereits ein Kompetenzzentrum bei der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit, das Initiativen, Kirchengemeinden und Eine-Welt-Gruppen unterstützt und berät. Bei der Inlandsarbeit versteht Rainer Lang die entwicklungspolitische Bildungsarbeit in einem umfassenderen Sinn. „Wir wollen Themen zusammenführen, die bislang getrennt betrachtet werden“, sagt Lang. Dazu gehörten auch die Energiewende, die schonende Nutzung von Ressourcen und der Klimawandel.
Aus anderen Bundesländern kommt Kritik
Lang erhofft sich von der Initiative eine modellhafte Wirkung über Baden-Württemberg hinaus. Doch die Idee stößt in anderen Bundesländern auch auf Kritik. Eberhard Neugebohrn von der Stiftung Umwelt und Entwicklung in Nordrhein-Westfalen etwa ist skeptisch. Es sei „nicht ausgemacht, dass Netzwerkbildung immer etwas Positives bringt“, sagt Neugebohrn. Gerade kleinere Organisationen gerieten schnell in eine „strukturelle Überforderung“. In Nordrhein-Westfalen jedenfalls hält er den Grad der Vernetzung sowohl in der Projektarbeit im Ausland als auch bei der Bildungsarbeit im Inland für ausreichend.
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