(3.4.2013) Die Hilfe für ärmere Länder ist im vergangenen Jahr erneut geschrumpft. Die Mitgliedsstaaten im Entwicklungsausschuss der OECD (DAC) gaben 2012 insgesamt 125,7 Milliarden US-Dollar offizielle Entwicklungshilfe (ODA) aus – ein Rückgang von vier Prozent.
Damit setze sich der rückläufige Trend fort, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am 3. April mit. Bereits 2011 waren die ODA-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent gesunken. Ursachen seien die globale Finanz- sowie die Eurokrise. Spanien, Italien, Griechenland und Portugal, die selbst am meisten sparen müssen, haben die härtesten Einschnitte in ihren Hilfe-Budgets vorgenommen.
OECD-Generalsekretär Angel Gurría nannte den Trend besorgniserregend. Es sei aber ermutigend, dass neun Länder ihre ODA-Zahlungen erhöht hätten – darunter Österreich und Luxemburg. Für dieses Jahr rechne er insgesamt mit einer leichten Zunahme. Im Entwicklungshilfeausschuss der OECD sind 24 Länder vertreten.
Ärmste Länder erhalten weniger Unterstützung
Deutschland war im vergangenen Jahr der zweitgrößte DAC-Geber nach den USA, hat seine ODA-Zahlungen jedoch gegenüber 2011 um 0,7 Prozent verringert. Die Einsparungen gingen zu Lasten multilateraler Institutionen. Für 2013 hat der Bundestag weitere Kürzungen beschlossen.
Laut der jüngsten DAC-Statistik fließen die ODA-Mittel immer stärker in Länder mit mittlerem Einkommen, vor allem China, Indien, Indonesien, Pakistan und Sri Lanka. Die ärmsten Länder, die am weitesten davon entfernt sind, die UN-Entwicklungsziele zu erreichen, erhielten hingegen weniger Geld. Dazu zählen Burundi, Tschad, Malawi und Niger. (gka)
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