Der Weltzukunftsrat ist eine gemeinnützige Stiftung, die Experten aus allen fünf Kontinenten zusammenbringt, um politisches und gesellschaftliches Denken und Handeln zu fördern, das auch zukünftige Generationen berücksichtigt. Laut dem Bericht mit dem Titel „Regenerative Cities“ (Erneuerbare Städte) hat die Urbanisierung besorgniserregende Folgen für die Umwelt. Zwar gebe es sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern Ansätze zur umweltfreundlichen Stadtentwicklung sowie zahlreiche Modellprojekte. Besonders in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten erhielten solche Modellprojekte erhebliche Finanzmittel und große mediale Aufmerksamkeit. Doch handele es sich hierbei zumeist um einzelne staatlich finanzierte Prestigeprojekte ohne Breitenwirkung.
Autorin
Claudia Mende
ist freie Journalistin in München und ständige Korrespondentin von „welt-sichten“. www.claudia-mende.deStädte müssten ihren C02-Ausstoß verringern und effizienter mit Energie, aber auch mit ihren Wasservorräten, mit Land und der biologischen Vielfalt umgehen, heißt es in der Studie. Die Umwandlung der Metropolen in erneuerbare Städte verlange „langfristige strategische Entscheidungen statt kurzfristiger Kompromisse“.
Zu solchen langfristigen Strategien zählen die Autoren den Ausbau erneuerbarer Energien und moderner öffentlicher Verkehrsnetze sowie die Steigerung der Energieeffizienz vor allem bei Gebäuden nach dem Züricher Modell der 2000-Watt-Gesellschaft: Die Stadt in der Schweiz will den Pro-Kopf-Energieverbrauch bis 2050 mittels technologischer Maßnahmen auf ein Drittel des heutigen Verbrauchs senken – ohne Einbußen beim Lebensstandard. Außerdem empfehlen die Autoren die Landwirtschaft in Städten zu fördern, Innenstädte stärker zu bepflanzen, um C02 zu binden, sowie Abwässer stärker als Quelle für Nährstoffe zu nutzen und effizienter mit städtischen Wasserreserven umzugehen.
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