UNDP
Bericht über die menschliche Entwicklung 2013.
Der Aufstieg des Südens:
Menschlicher Fortschritt in einer ungleichen Welt
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen,
Berlin 2013, 238 Seiten, www.dgvn.de
Die unmissverständliche Botschaft des diesjährigen UN-Berichts über die menschliche Entwicklung (Human Development Report) steckt bereits im Titel: „Aufstieg des Südens“. Fazit: Mit der Dominanz der alten Industrieländer des Nordens über den Süden ist es in absehbarer Zeit vorbei. Bald werde der Norden den Süden – vor allem die erstarkenden Schwellenländer – für eine gedeihliche Zukunft ebenso brauchen wie umgekehrt. Bereits 2020 dürfte die Wirtschaftsleistung von Brasilien, China und Indien die Gesamtproduktion von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und den USA übersteigen.
Der Bericht wertet diese Entwicklung nicht als Bedrohung, sondern als großen Fortschritt. Erstmals bestehe die Chance für neue Partnerschaften zwischen Nord und Süd auf Augenhöhe. Zugleich sieht er eine Politik, die blind auf die Marktkräfte vertraut, nicht als zukunftsweisend an. Ob beim Wirtschaftswachstum, im Gesundheitswesen, bei der Bildung oder bei den sozialen Diensten – gerade Länder mit aktiv gestaltender Politik führten die Liste der Aufsteiger an, oft mit beachtlichen Erfolgen auch in der Armutsbekämpfung. Globale Probleme wie der Klimawandel oder die Ernährungssicherung seien ohnehin nur in gemeinsamer Nord-Süd-Anstrengung zu meistern, wozu auch eine stärkere Vertretung der Länder des Südens in den internationalen Institutionen gehöre. Die wachsende Süd-Süd-Kooperation bringe zunehmend auch ärmere Entwicklungsländer voran. (di)
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