Everyday Rebellion
Schweiz, Österreich, 2013
111 Minuten
Kinostart: 11. September 2014
Die jüngere Geschichte der gewaltfreien Demokratiebewegungen erzählt die Dokumentation „Everyday Rebellion“. Zu Wort kommen Protagonisten aus aller Welt: Die hippen Großstadtkrieger der Occupy-Bewegung, die wütenden Indignados in Spanien, die Oben-Ohne-Aktivistinnen von Femen, die liberalen Protestsprayer des ägyptischen Frühlings. Das verbindende Element sind die kreativen Taktiken des Widerstands und die Entstehung neuer kollektiver Bewegungen – an ihnen ist der Film ganz nah dran.
Auch das Schicksal der Oppositionellen in ihrer iranischen Heimat verfolgen die beiden Filmemacher Arash und Arman T. Riahi und zeigen, wie der Widerstand nach den blutigen Protesten 2009 im Untergrund leise aber beharrlich fortbesteht. Die zentrale Botschaft des Films lautet: Der gewaltfreie Widerstand ist nicht nur ethisch überlegen sondern auch wirksamer. Das klingt gut, aber die Entwicklungen in Ägypten oder noch mehr in Syrien zeigen, wie schwer oder unmöglich das in der Praxis sein kann.
Wann schlägt der friedliche Protest in Gewalt um? Und welche Verantwortung tragen die Protestler dafür? Für die Ursachenforschung und die kritische Distanz zu den Protagonisten ist im Film wenig Raum. Es bleibt ein bildstarker und geschickt montierter Lehrfilm über den gewaltfreien Protest zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Weiteres Material liefert das ständig aktualisierte Portal www.everydayrebellion.net. (sdr)
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