Die unsichtbaren Frauen

Die Bilder der deutsch-französischen Fotografin Ann-Christine Woehrl machen sichtbar, was nur wenige Menschen wissen oder wissen wollen: Die Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Form von Säure- und Brandattentaten.

Tatmotive sind vor allem gekränkte Eitelkeit, Eifersucht, zu geringe Mitgift, Landstreitigkeiten und Ungehorsam gegenüber Erwartungen aus der Familie. Die Opfer leben für den Rest ihres Lebens mit entstellten Gesichtern und Körpern, sie müssen Schmerzen ertragen und seelische Narben verkraften.

Woehrl hat solche Frauen in Bangladesch, Kambodscha, Indien, Pakistan, Uganda und Nepal besucht. Sie hat sie nach ihrem Schicksal gefragt und sensibel portraitiert. Sie begegnete einer großen Scham vor dem eigenen Aussehen, aber auch dem festen Willen, der Ausgrenzung die Stirn zu bieten, sich dem Schicksal zu stellen und wieder ein selbstbewusstes Leben inmitten der Öffentlichkeit zu führen.

Die Bilder der Ausstellung werden von Originaltexten aus Interviews begleitet. „Heute ist mein persönlicher Unabhängigkeitstag. Von jetzt an will ich mich nicht mehr verstecken“, sagt zum Beispiel Neehaari aus dem Dorf Puligadda im südindischen Staat Andhra Pradesh.

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