States of fragility: stabilisation and its implications for humanitarian action
Disasters, vol. 34, Supplement 3,
October 2010, 192 Seiten
Viele Organisationen, die humanitäre Hilfe leisten, halten am Ideal fest, unparteiisch und unpolitisch zu sein. Verbessert das die Wirksamkeit der Hilfe? Und ist das in Konfl iktgebieten oder fragilen Staaten überhaupt durchzuhalten? Die Beiträge der aktuellen Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift „Disasters“ machen deutlich, dass es keine allgemeingültigen Antworten auf diese Fragen gibt. Sarah Collinson, Samir Elhawary und Robert Muggah stellen in ihrer Einleitung fest, dass in der Praxis die Grenzen zwischen Nothilfe, längerfristiger Entwicklungshilfe und politischem Wiederaufbau häufig verschwimmen– und viele Hilfsorganisationen das letztlich auch akzeptieren. Allerdings sei angesichts der Misserfolge bei den Stabilisierungsbemühungen etwa in Afghanistan oder Somalia damit zu rechnen, dass künftig wieder mehr Wert auf Abgrenzung gelegt wird. In Somalia, schreibt Ken Menkhaus, seien die Hilfsorganisationen schon deshalb gut beraten, Distanz zur „Regierung“ zu wahren, weil diese als Konfl iktpartei mit zweifelhafter Legitimation Teil des Problems sei. In Haiti hingegen, berichtet Robert Muggah, habe das harte Durchgreifen der UN-Blauhelme und der Polizei Kriminalität und Gewalt in den Elendsvierteln von Port-au-Prince zurückgedrängt und damit überhaupt erst die Bedingungen geschaffen, dass Hilfsorganisation dort arbeiten können.
(ell)
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