„Exzess!“ lautet das Motto des diesjährigen Frauenfilmfestivals, das vom 9. bis 14. April in Dortmund stattfindet. Das Spektrum reicht vom frühen Stummfilm über Raritäten der 1960er und 1980er Jahre bis zu aktuellen Dokumentationen, die sich mit Gentrifizierung und dem entfesselten Verhältnis zum Geld befassen – etwa dem Abstieg einer amerikanischen Milliardärsfamilie, die beim Bau des größten privaten Hauses in den USA in den Strudel der Finanzkrise gerät oder dem Fall eines Buchhalters, der sich mit 16 Millionen Euro aus einer niederländischen Kulturförderung aus dem Staub macht.
Zentrale Themen sind zudem das Altern und die ständige Optimierung des weiblichen Körpers. So ist aus dem Jahr 1915 der Stummfilm „Rapsodia Satanica“ zu sehen, in dem eine junge Frau einen Teufelspakt für ewige Schönheit eingeht. Das Interesse zahlreicher Filmemacherinnen gilt der gesellschaftlichen Ausgrenzung, sei es mit Hilfe der Psychiatrie oder der Asylgesetze. Anja Salomonowitz erzählt von bi-nationalen Liebespaaren – Menschen aus Österreich, die eine Frau oder einen Mann aus Afghanistan, China oder Nigeria heiraten möchten, und ihrem Kampf mit der Bürokratie. Der feministische Klassiker „Dialogues with Madwomen“ von 1993 lässt sieben Frauen über ihren „Wahnsinn“ sprechen.