Wo Inlands- und Auslandsarbeit zusammenfließen

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) wertet das internationale Engagement deutscher Städte auf. Das Ministerium hat die Finanzmittel dafür 2013 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

Im vergangenen Jahr standen für kommunale Entwicklungszusammenarbeit 2,2 Millionen Euro zur Verfügung, für 2013 sind knapp 5,5 Millionen Euro vorgesehen. „Auf kommunaler Ebene nimmt das Interesse an Entwicklungszusammenarbeit spürbar zu“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums zur Begründung für die Erhöhung. Die zunehmenden Aktivitäten der Kommunen zeigten, „dass unser Bestreben, mehr Engagement in allen Teilen der Gesellschaft zu erreichen, Früchte trägt“.

Das BMZ investiert in erster Linie in Beratung und Vernetzung von Städten durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt bei Engagement Global. Die 2001 gegründete Servicestelle unterstützt deutsche Kommunen in ihrer Nord-Süd-Arbeit mit Informations- und Beratungsangeboten. In Netzwerken und auf Tagungen können sich deutsche Kommunen mit Partnerstädten in Afrika, Asien und Lateinamerika austauschen. In den über zehn Jahren ihres Bestehens ist die Nachfrage aus den Kommunen nach den Angeboten und Programmen der Servicestelle deutlich gestiegen.

Ein „Alleinstellungsmerkmal“ kom­munaler Entwicklungspolitik sei, dass sie entwicklungspolitische Inlands- und Auslandsarbeit miteinander verknüpfe, sagt Stefan Wilhelmy, der Leiter der Servicestelle. Die Lösungsansätze, die sich daraus ergeben, möchte die Servicestelle nutzen. Zum Beispiel mit Angeboten zu wichtigen Zukunftsfragen wie dem Klimawandel: Im Projekt „50 Klimapartnerschaften bis 2015“ wollen Kommunen aus Deutschland, Afrika und Lateinamerika ihre Anstrengungen für Klimaschutz und Klimaanpassung bündeln. An dieser Zusammenarbeit besteht großes Interesse, bislang beteiligen sich neun deutsche Städte mit ihren afrikanischen Partnerstädten und elf weitere Kommunen mit 13 Klimapartnerschaften in Lateinamerika.

Am Deutschen Entwicklungstag stellen Städte ihre Projekte vor

Auch der Wettbewerb zur „Hauptstadt des fairen Handels“ alle zwei Jahre findet zunehmend Zuspruch; die Zahl der Teilnehmer am Wettbewerb hat sich seit der Einführung im Jahr 2003 verdoppelt. Dieses Jahr gibt es diese Auszeichnung für städtisches Engagement beim fairen Handel bereits zum sechsten Mal.

Neu aufgelegt wird dieses Jahr das Programm „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“ aus Finanzmitteln des BMZ. Mit diesem Angebot können deutsche Kommunen erstmals bei der Servicestelle zusätzliche Fördermittel für Vorhaben beantragen, die sie gemeinsam mit einer Kommune im Süden entwerfen und durchführen, erklärt Stefan Wilhelmy. Ebenfalls neu ist der Deutsche Entwicklungstag am 25. Mai, der die Bürgernähe der Entwicklungszusammenarbeit unterstreichen soll. Unter Federführung von Engagement Global sollen an diesem Tag 16 ausgewählte Kommunen aus ganz Deutschland die Vielfalt des entwicklungspolitischen Engagements zeigen.

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erschienen in Ausgabe 3 / 2013: Neue Geber: Konkurrenz stört das Geschäft
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