Aus Fehlern lernen

Ghazala Mansuri,Vijayendra Rao
Localizing development
Does Participation work?
World Bank Policy Research Report, November 2012,
348 Seiten, www-worldbank.org

Damit Entwicklungshilfe wirken kann, sollten die Menschen vor Ort in Pläne und Entscheidungen einbezogen werden: Sie wissen selbst am besten, was gut für sie ist. Dass dieser Grundsatz nicht so leicht zu verwirklichen ist, zeigt ein neuer Bericht der Weltbank.

Die Ökonomen Ghazala Mansuri und Vijayendra Rao haben sich 500 Studien über Projekte der Weltbank und anderer Geber angeschaut, bei denen das Engagement lokaler Gemeinschaften gefördert und genutzt werden sollte. Die Bank hat selbst in den vergangenen Jahren 85 Milliarden US-Dollar in solche Vorhaben investiert und will mit Hilfe dieses Berichts Lehren daraus ziehen.

Insgesamt kommen Mansuri und Rao zu dem Schluss, dass eine Beteiligung lokaler Gemeinschaften an Entwicklungsprojekten vor allem bei der Gesundheitsversorgung und der Bildung förderlich ist, weniger hingegen etwa bei der Verringerung von Armut. Ihrer Ansicht nach sind drei Punkte wichtig, damit Projekte, die die Empfänger der Hilfe aktiv einbeziehen, erfolgreich sein können.

Zum einen müssen sie vom Staat beziehungsweise den lokalen Behörden unterstützt werden – sie sind kein Ersatz für einen schwachen Staat. Ferner müssten die jeweiligen lokalen Umstände berücksichtigt und schließlich dürften die Erwartungen nicht zu hoch gehängt werden. Nötig sei ein flexibles, langfristiges Engagement der Geber: „Geduld ist eine Tugend“, schreiben die Autoren des Berichts.

Große Defizite machen Mansuri und Rao bei den untersuchten Vorhaben in puncto Evaluierung und der Kontrolle von Fortschritten aus. Dies müsse weitaus ernster genommen werden. Die Geber müssten Raum für ein ehrliches Feedback geben, um das Lernen aus Fehlern zu erleichtern. Das Scheitern eines Projektes sei manchmal der beste Weg, um zu begreifen, wie etwas funktioniert. Solche verständnisvolle Töne sind von der Weltbank sonst eher selten zu hören. (gka)

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erschienen in Ausgabe 12 / 2012: Leben mit dem Klimawandel
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