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Wenn die 8-köpfige Familie Tapullima Wasser braucht, holt Vater Jairo Tapullima seine Schubkarre, stellt leere Plastikeimer drauf und fährt an den rund einen Kilometer weit entfernten Huallaga-Fluss. Dort holt er Eimer für Eimer Wasser aus dem Fluss und schiebt die Karre vorsichtig, so dass auch ja kein Tropfen verloren geht, über den Feldweg zurück ins Dorf Canayo. Eine Wasserleitung scheitert bis heute an mangelndem Geld und zuweilen auch an der Fehlplanung der Behörden.
In Canayo wohnen ca. 200 Personen, die wie Jairo zum Volk der Kichwa gehören. Sie leben vom Anbau von Kakao, Bohnen, Yukka und Bananen, etwas Fleisch von Wildtieren, die sie im Wald jagen, und Fischen, die sie im Fluss fangen. Es reicht für den Eigenverbrauch. Der 44-jährige Tapullima ist auch der Gesundheitsbeauftragte des Dorfes. An der unverputzten Wand seines Hauses hängen seine Diplome als Geburtshelfer. Fünf Kinder hat er bereits zur Welt gebracht, sagt er stolz. Ehrenamtlich, ohne Bezahlung.
Canayo ist reich an Natur und an Traditionen der Kichwa. Aber arm an Geld. Deswegen spitzten Jairo und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner von Canayos ihre Ohren, als sie vernahmen, dass ihre Natur Geld wert sei. Sehr viel Geld.
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