Die Wege des Goldes aus Afrika

Goldhandel
Vom international gehandelten Gold stammt bis zu einem Drittel aus Afrika, vieles von Kleinschürfern. Eine Studie geht den offenen und verborgenen Handelswegen nach.

Der Goldbergbau bietet in Afrika Millionen Kleinschürfern ein Einkommen; er finanziert Staatshaushalte, aber auch Rebellengruppen. Ein Teil des Edelmetalls kommt auf dunklen Wegen auf den Weltmarkt. Um mehr Licht hinein zu bringen, hat die Schweizer Organisation Swissaid in einer Studie die Produktions-, Ausfuhr- und Einfuhrdaten für Gold aller afrikanischen Länder sowie die Zahlen zum weltweiten Goldhandel für 2012 bis 2022 analysiert.

Die Daten sind fehlerhaft, unvollständig und widersprechen einander oft. Der Abgleich bringt aber aufschlussreiche Ergebnisse. Danach produzieren Ghana, Mali, Burkina Faso, die Côte d’Ivoire, der Sudan, Tansania und Südafrika die größten Goldmengen in Afrika. Ein Drittel bis zwei Fünftel davon fördern Kleinschürfer – besonders viel in Ghana, Simbabwe und zeitweise im Sudan. Herausgeschmuggelt, oft über andere afrikanische Länder, wird der Studie zufolge das meiste aus Mali, gefolgt von Ghana und Simbabwe.

Das meiste von Kleinschürfern geht an den Golf

Die größten Importeure von afrikanischem Gold sind den Daten zufolge die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und die Schweiz, ihre Rollen im Goldmarkt sind jedoch sehr unterschiedlich. Die VAE importieren fast die Hälfte des Goldes aus Afrika. Sie kaufen überwiegend solches von Kleinschürfern – unter anderem weil den Schmelzen in den VEA Zertifizierungen fehlen, die bei industriell gefördertem Gold oft verlangt werden. Zudem wirkt der Golfstaat als Zwischenhändler zum Beispiel für indische Goldimporte aus Ghana und nimmt  das meiste Gold aus afrikanischen Konfliktländern ab.

Der zweitgrößte Importeur, die Schweiz, kauft dagegen überwiegend industriell geschürftes Gold für die eigenen großen und zertifizierten Schmelzen. Verarbeitet werden die höchsten Anteile des afrikanischen Goldes in der Schweiz und in Südafrika, weniger in Indien.

Swissaid gibt zahlreiche detaillierte Empfehlungen an alle Beteiligten. So sollten die Abbauländer den Kleinbergbau aus der Informalität holen und die Bedingungen dort verbessern, aber auch ihre Kontrollen im Goldsektor und die Erfassung verbessern. Andere Länder und insbesondere die VAE sollten für strengere Standards und mehr Kontrollen sorgen, Firmen sollten sich den verschiedenen Kodizes für Sorgfaltspflichten unterwerfen.

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