Internationale Indizes zur Pressefreiheit bescheinigen Ruanda auf dem Gebiet Fortschritte, Uganda und Kenia hingegen Rückschritte. Inwieweit dieses Bild zutrifft, haben zwei Wissenschaftlerinnen mit Hilfe einer Umfrage unter 500 Journalistinnen und Journalisten in den drei Ländern untersucht. Und sie betrachten Pressefreiheit vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte der Länder, insbesondere des Neuaufbaus nach Bürgerkriegen in Uganda und Ruanda.
In Ruanda sagen danach Journalisten, dass sie relativ frei arbeiten können – aber auch, dass sie ihre Aufgabe darin sehen, Frieden und Entwicklung zu fördern, und deshalb heikle Themen und kontroverse Aussagen meiden, etwa zum Völkermord von 1994. In Uganda bestätigen die Medienschaffenden, dass Repressionen zunimmt, und fühlen sich stark eingeschränkt. Allerdings, so die Autorinnen, wechselten dort Phasen wachsender Freiheit mit solchen wachsender Repression ab.
Journalisten in Kenia bestätigen, dass dort die Medien freier sind als in den Nachbarländern. Sie führen das unter anderem auf die engen internationalen Verbindungen des Landes und die lebendige Zivilgesellschaft zurück. Doch auch für Kenia verzeichnen die Forscherinnen ein Auf und Ab bei der Pressefreiheit, auf die in dem Land auch große Medienhäuser als Besitzer der Medien Einfluss hätten. Das Bild sei komplizierter, als einfache Indizes nahelegten.
Neuen Kommentar hinzufügen