„Digitale Medien machen den Austausch einfacher“

Fünf Fragen
Die Gemeindepartnerschaft zwischen Oberried im Dreisamtal und Inmaculada Concepción Mollendo in Peru hat gerade ihr 30. Jubiläum gefeiert. Wie sie es schafft, lebendig zu bleiben, erzählt Franz Himmelsbach, Pastoralreferent und Mitglied des Eine-Welt-Kreises Oberried im Dreisamtal, im Interview.

Franz Himmelsbach ist Pastoralreferent und Mitglied des Eine-Welt-Kreises Oberried im Dreisamtal.

Was beschäftigt Sie im Moment?
Wir hatten gerade Gäste aus Peru zu Besuch, darunter zwei Lehrerinnen aus unserer Partnergemeinde Inmaculada Concepción Mollendo. Wir haben mit ihnen einen Peru-Abend und einen großen Gottesdienst gestaltet, außerdem gab es viele Gespräche, und wir haben ihnen natürlich auch unsere Gemeinde vorgestellt. Mollendo ist eine Hafenstadt am Pazifischen Ozean im Süden Perus mit rund 30.000 Einwohnern. 

Was macht diese Gemeindepartnerschaft aus?
Wir halten engen Kontakt durch Besuche, aber auch über Briefe, Austausch von Fotos und Gespräche über Telefon und soziale Medien. Außerdem unterstützt unsere Gemeinde im Dreisamtal die Arbeit des „Hauses für Kinder“, das die Gemeinde im Randgebiet von Mollendo betreibt. Es ist ein Hort, den am Nachmittag viele Schulkinder aufsuchen. Ihre Mütter sind oft alleinerziehend. Im Hort essen sie gemeinsam zu Mittag und haben dann die Möglichkeit zu basteln, zu musizieren und natürlich auch Hausaufgaben zu machen. 

Ihre Gemeindepartnerschaft hat gerade ihr 30. Jubiläum gefeiert. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Der Austausch ist durch die digitalen Medien viel einfacher geworden. Diejenigen unter uns, die wenig Spanisch können, können mit Hilfe von Übersetzungsangeboten aus dem Internet munter drauflos sprechen oder schreiben. Allerdings brauchen wir Nachwuchs. Auch deshalb arbeiten wir gerne mit Schulen zusammen.

Wie sind Sie persönlich zum Eine-Welt-Kreis gekommen?
Ich bin dazugestoßen, als ich 2009 als Pastoralreferent in die Kirchengemeinde kam. Aber es hat für mich wunderbar gepasst. Denn ich hatte bereits im Rahmen meines Studiums der Theologie und der Erziehungswissenschaften ein halbes Jahr an einem Radio-Kommunikationsprojekt in der peruanischen Stadt Cusco mitgewirkt und davor in Salamanca in Spanien studiert. Ich kannte also schon einiges in Sachen Sprache und Kultur. 

Was raten Sie Menschen, die eine Gemeindepartnerschaft ins Leben rufen möchten?
Man braucht ein verlässliches Team von mindestens vier Personen. Das ist für die Kontinuität wichtig; es darf nicht alles zusammenbrechen, weil eine Person sich zurückzieht. Und man darf zunächst nicht zu hohe Erwartungen haben, sonst ist man schnell frustriert. Im Austausch zu bleiben, ist schon ein großer Erfolg – und wenn man einander eines Tages besuchen und konkret bei einer Sache helfen kann, umso besser!

Das Gespräch führte Barbara Erbe.

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erschienen in Ausgabe 1 / 2024: Krieg ohne Ende?
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