Wer, wo, was?

Personalia
Die Politikwissenschaftlerin Silke Weinlich ist seit Juni stellvertretende Direktorin der Fortbildungsakademie der Vereinten Nationen in Bonn. Die US-Amerikanerin Amy Pope steht seit Oktober die erste Frau an der Spitze der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf. Die Menschenrechtsaktivistin Shoura Zehetner-Hashemi ist neue Geschäftsführerin der Sektion Österreich von Amnesty International. Unsere Personalmeldungen im Oktober.

United Nations System Staff College

Die Politikwissenschaftlerin Silke Weinlich ist seit Juni stellvertretende Direktorin der Fortbildungsakademie der Vereinten Nationen in Bonn (United Nations System Staff College, UNSSC) und leitet dort die Abteilung Wissen und Lernen. Weinlich war zuvor 14 Jahre beim German Institute of Development and Sustainability (IDOS) tätig (früher Deutsches Institut für Entwicklungspolitik), zuletzt als Projektleiterin im Bereich Inter- und transnationale Zusammenarbeit. Weinlich ist Expertin für die Vereinten Nationen und Global Governance.


German Institute of Development and Sustainability

Seit Juli vertritt Julia Leininger das German Institute of Development and Sustainability (IDOS) im Beirat Zivile Krisenprävention und Friedensförderung der Bundesregierung. Leininger ist Politikwissenschaftlerin und spezialisiert auf internationale Demokratieförderung.
Die Ökonomin Clara Brandi und der Ökonom Ulrich Volz wurden eingeladen, im neu gegründeten Ökonomischen Beratungsnetzwerk des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) mitzuwirken. Das Netzwerk soll die wirtschaftspolitische Expertise des BMZ erweitern und das Profil der deutschen Entwicklungspolitik diesbezüglich schärfen.
 

German Institute for Global and Area Studies 

Die Direktorin des German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg, Amrita Narlikar, hat angekündigt, nach neun Jahren von ihrem Amt zurückzutreten, um mehr Zeit für ihre Familie und für ihre Forschungsarbeit zu haben. Narlikar kam 2014 von der Universität Cambridge zum GIGA, sie ist die erste Frau an der Spitze des Instituts. Narlikar will dem GIGA in Vollzeit als Senior Researcher und als Professorin erhalten bleiben.

 

Eine Frau an der Spitze der Internationalen Organisation für Migration

Die US-Amerikanerin Amy Pope ist seit Oktober neue Chefin der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf. Sie ist die erste Frau an der Spitze der UN-Organisation. Pope war bereits seit September 2021 stellvertretende IOM-Direktorin, bewarb sich dann mit Rückhalt der US-Regierung um den Spitzenjob und setzte sich bereits im Mai bei der Abstimmung der IOM-Mitgliedsstaaten gegen ihren Boss António Vitorino durch, der sich um eine weitere Amtszeit beworben hatte. Der Portugiese war seit 2018 im Amt und war der erste Europäer an der Spitze der IOM, die seit ihrer Gründung vor fast 70 Jahren fast durchweg von US-Amerikanern geleitet wurde. Die US-Regierung unter Joe Biden hatte vor der Wahl kräftig für Amy Pope lobbyiert; internationale Medien hatten von einer „Schlacht“ um den Posten zwischen den USA und Europa berichtet. Am Ende gaben demnach die Stimmen der afrikanischen IOM-Mitglieder den Ausschlag für die US-Amerikanerin.
 

Amnesty International Österreich

Shoura Zehetner-Hashemi ist neue Geschäftsführerin der Sektion Österreich von Amnesty International. Die 40-jährige Menschenrechtsaktivistin und Iran-Expertin war zuvor lange im diplomatischen Dienst des österreichischen Außenministeriums tätig und hat sich ehrenamtlich für die Menschenrechte engagiert. Seit August leitet sie Amnesty International Österreich mit Aurélie Tournan in einer Doppelgeschäftsführung.   

 

 

Friedensnobelpreisträger vor Gericht

Muhammad Yunus, dem Erfinder der Grameen-Mikrokreditbank, droht in seiner Heimat Bangladesch eine Haftstrafe, sollte er wegen mehrerer gegen ihn erhobenen Beschuldigungen verurteilt werden. Seit gut zehn Jahren ermitteln verschiedene Behörden in Bangladesch gegen Yunus und werfen ihm Korruption, die Missachtung von Arbeitnehmerrechten und die Hinterziehung von staatlichen Fördergeldern vor. Regierungskritiker und Menschenrechtler in Bangladesch halten die Anschuldigungen für haltlos. Sie sprechen von einer Kampagne der Regierung unter Ministerpräsidentin Sheikh Hasina, die seit 2008 im Amt ist. Hasina soll in dem populären Yunus einen gefährlichen politischen Gegner sehen, seit dieser im Jahr 2007 ankündigte, er werde eine politische Partei gründen. Im Januar 2024 wird in Bangladesch gewählt, und Beobachter vermuten, die Regierung erhöhe deshalb jetzt den Druck auf Yunus.
Ende August wandten sich mehr als hundert Nobelpreisträger aus aller Welt sowie der ehemalige US-Präsident Barack Obama und der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in einem offenen Brief, der ganzseitig in der internationalen Ausgabe der „New York Times“ abgedruckt wurde, an Sheikh Hasina, die Anschuldigungen gegen Yunus fallenzulassen. Auch die Tochter von Yunus, die international bekannte Sopranistin Monica Yunus, warf der Ministerpräsidentin vor, wegen der bevorstehenden Wahlen „falsche Beschuldigungen“ gegen ihren Vater vorzubringen.
Muhammad Yunus gründete vor 40 Jahren die Grameen-Bank, die seitdem die Vergabe von Mikrokrediten an arme Bevölkerungsgruppen in aller Welt populär gemacht hat.

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