Mehr Geld für vulnerable Länder

Klimawandel
Das DEval-Institut hat Maßnahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser und Umweltschutz ausgewertet. Die Bilanz ist durchwachsen, manche Ansätze bringen aber gute Ergebnisse.

Das Entwicklungsministerium unterstützt Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Anpassung an den Klimawandel. Das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) hat nun verschiedene Vorhaben aus den Jahren 2011 bis 2020 in den Bereichen Landwirtschaft, Umweltschutz sowie Wasser und Küstenschutz überprüft. Ziel des Berichts war es, die Effektivität, die entwicklungspolitische Wirkung und Nachhaltigkeit von Anpassungsmaßnahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu bewerten. Eine der Kernfragen lautete, ob die Maßnahmen dazu beitragen, die Länder widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. 

Das DEval kommt zu dem Schluss, dass sich naturbasierte Ansätze – etwa die Wiederherstellung von Wäldern, die Renaturierung von Flüssen oder Agroforstwirtschaft – sowie Infrastrukturmaßnahmen und Informations- und Wissensvermittlung als besonders effektiv erweisen, um die Partnerländer im Umgang mit Klimaschocks zu stärken und mehr Anpassung zu erreichen. 

Maßnahmen der Bewässungsinfrastruktur in Mali waren erfolgreich

Gute Ergebnisse hat das DEval zum Beispiel bei Projekten zur Bewässerungsinfrastruktur in Mali gemessen: Die Vorhaben hätten die landwirtschaftliche Produktion gesteigert und die Ernährungssicherheit und Kindergesundheit bei der Zielgruppe verbessert. Auch habe sich das Familieneinkommen erhöht und die Gleichstellung der Geschlechter sei gestärkt worden. Die Evaluierung zeige, dass sich die Verletzlichkeit der malischen Bevölkerung gegenüber den Folgen des Klimawandels in den Projektregionen verringert und die Widerstandsfähigkeit erhöht habe. Die Autoren gehen davon aus, dass sich ähnliche Ergebnisse potenziell auch für vergleichbare Maßnahmen in anderen Regionen der Sahel-Zone zeigen, etwa im Niger, in Nigeria, Burkina Faso, dem Senegal oder Tschad. 

Zugleich kritisiert das DEval, dass nur 20 Prozent der Anpassungszusagen in den untersuchten Sektoren an Länder mit hohem und sehr hohem Klimarisiko gingen, 60 Prozent hingegen an Länder mit niedrigem bis sehr niedrigem Risiko. Dementsprechend lautet eine Empfehlung des DEval, mehr in Maßnahmen in den am wenigsten entwickelten und den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern zu finanzieren. Vor allem dort sollte das Entwicklungsministerium die besonders wirksamen Infrastrukturmaßnahmen und naturbasierten Ansätze ausweiten.

Die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel haben zwischen 2011 und 2019 einen Anteil von 17 Prozent am gesamten EZ-Portfolio ausgemacht. Auf deren Wirksamkeit untersucht wurden bislang aber nur die wenigsten davon, bemängelt das DEval. 

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