Mehr Geld für Projekte in den Ländern des Südens

Mehr Geld für Projekte in den Ländern des Südens

Die Einnahmen des EED sind 2007 leicht gestiegen

Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat im vergangenen Jahr 303 neue Projekte in 78 Ländern des Südens und Osteuropas mit 111,7 Millionen Euro bewilligt. Das waren laut Finanzvorstand Tilman Henke vier Millionen Euro mehr als 2006. Der EED-Gesamthaushalt lag 2007 bei 150,8 Millionen Euro und damit um 2,5 Prozent über dem des Vorjahres. Sowohl die staatlichen als auch die kirchlichen Mittel seien gestiegen, so Henke.

Die Förderung von Projekten im Ausland macht knapp drei Viertel des Gesamtetats aus. An zweiter Stelle der Ausgaben stand mit 17,4 Millionen Euro das Personalprogramm. Ende 2007 seien 190 Fachkräfte unter Vertrag gewesen, erklärte Henke Mitte Juni bei der Jahrespressekonferenz des EED. Hinzu kommen Projekte in Deutschland, darunter entwicklungsbezogene Bildung und Publizistik. Die Gesamtzahl der laufenden Projekte im In- und Ausland lag Ende 2007 bei 2055.

Für dieses Jahr erwartet der Finanzvorstand einen weiteren Zuwachs der öffentlichen und kirchlichen Zuschüsse. Dies sei jedoch voraussichtlich nur ein „Zwischenhoch“. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) befürchte bis 2030 einen gravierenden Rückgang der Kirchensteuern. „Der EED muss weiter an seiner Zukunftssicherung arbeiten“, sagte Henke.

Der EED-Vorstandsvorsitzende Konrad von Bonin erklärte, der geplante Zusammenschluss mit dem Diakonischen Werk der EKD zum Evangelischen Zentrum für Entwicklung und Diakonie biete mit den künftig drei Finanzierungsquellen Spenden, Kirchensteuern und staatlichen Mitteln eine „stabile Basis“ für die evangelische Entwicklungsarbeit. Zum Diakonischen Werk der EKD zählen auch „Brot für die Welt“ und die Diakonie Katastrophenhilfe.

Der Aufsichtsrat des EED und der Diakonische Rat haben die Fusion bereits gebilligt. Die EED-Mitgliederversammlung und die Diakonische Konferenz entscheiden im Oktober darüber. Das neue Zentrum besteht aus zwei Säulen: „Brot für die Welt. Der Evangelische Entwicklungsdienst“ und „Diakonie Deutschland. Der Bundesverband“. Jede Säule wird von einem Vorstand mit drei Mitgliedern geleitet. Der Standort des Werkes ist den Angaben zufolge Berlin. Es soll 2012 oder 2013 seine Arbeit aufnehmen.

Von Bonin hob bei der Pressekonferenz das Engagement des EED im Gesundheitsbereich hervor. Im ostafrikanischen Tansania baue der EED deshalb gemeinsam mit einer Partnerorganisation ein Netz dörflicher Krankenversicherungen auf. Bislang seien im Süden des Landes 22 Krankenkassen mit insgesamt 10.000 Versicherten geschaffen worden. Die Versicherungen übernähmen die Kosten für stationäre Krankenhausaufenthalte, Operationen, Endbindungen sowie den Transport Schwerkranker, so von Bonin.

Gesine Wolfinger

welt-sichten 7-2008

 

erschienen in Ausgabe 7 / 2008: Schlachtfeld Afrika
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