Wer, wo, was?

Personalia
Joachim Schumacher ist in die DEG-Geschäftsführung in Köln berufen worden. Henk Hobbelink, der Gründer und langjährige Leiter der internationalen Organisation GRAIN, geht in den Ruhestand, seine Nachfolgerin wird Kartini Samon. Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft hat Sabine Dall‘Omo zu seiner neuen Vorsitzenden gewählt. Unsere Personalmeldungen im Juni.

Deutsche Investitions- und ­Entwicklungsgesellschaft (DEG)

Joachim Schumacher ist zum Mai neu in die DEG-Geschäftsführung in Köln berufen worden. Er folgt auf Philipp Kreutz, der in den Ruhestand geht. Schumacher war zuvor Abteilungsleiter Ost- und Südostasien in der KfW Entwicklungsbank. Davor war er unter anderem DEG-Bereichsleiter für das Geschäft in Afrika und Lateinamerika und für das Kreditrisikomanagement.

 
 

 

KfW Entwicklungsbank

Veronika Tscharf leitet seit Mai das Länderteam Europa. Vorher war sie für das Team Gesundheit, Bildung und soziale Sicherung Westafrika verantwortlich. Hille Henebry ist die neue Leiterin des Teams Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Bildung. Sie war vorher im Sektorteam Energie tätig.

 

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Petra Warnecke, bisher Leiterin des Bereichs Auftraggeber und Geschäftsentwicklung, leitet ab Juni den Afrikabereich. Sie folgt dort auf Sabine Müller. Ihren bisherigen Posten übernimmt Ina Hommers. Kerstin Nagels leitet ab August den Personalbereich. Sie folgt auf Lutz Zimmermann, der als GIZ-Landesdirektor in den Irak geht. Martha Gutierrez übernimmt voraussichtlich zum Juni die Stabsstelle Evaluierung von Albert Engel.

 

GRAIN

Henk Hobbelink, der Gründer und langjährige Leiter der internationalen Organisation GRAIN, geht in den Ruhestand. GRAIN setzt sich seit mehr als 30 Jahren für Kleinbauern in aller Welt und für eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Hobbelinks Nachfolgerin wird Kartini Samon, die seit vielen Jahren in Indonesien für GRAIN arbeitet. Samon wird einem dreiköpfigen Team vorstehen, das die Arbeit der Organisation künftig gemeinsam koordinieren soll.   

 

 

 

Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft hat eine neue Vorsitzende 

Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft hat Ende April Sabine Dall‘Omo zu seiner neuen Vorsitzenden gewählt. Sie folgt auf Stefan Liebing, der seit Anfang 2012 an der Spitze des Vereins stand. Dall‘Omo lebt in Südafrika und leitet von dort aus seit 2014 die Geschäfte der Siemens AG in den Ländern südlich der Sahara. Die Industriekauffrau arbeitet seit 1986 für Siemens, davon fast zwanzig Jahre in Afrika. Diese langjährige Erfahrung auf dem Kontinent will Dall‘Omo in den Afrika-Verein einbringen, sagt sie – etwa indem sie wirtschaftliche Impulse aus Afrika stärker bekannt macht. Als Beispiel nennt sie die Abwicklung von Bankgeschäften über Handys (digital banking).
Zu den wirtschaftlichen Aussichten Afrikas verweist Dall‘Omo auf die steigende Nachfrage nach Rohstoffen für den klimafreundlichen Umbau der Ökonomien in den Industrieländern. Ob sich daraus auch die Chance ergibt, mehr verarbeitende Industrien – etwa für die Herstellung von Solarpanelen oder Lithium-Batterien – auf dem Kontinent aufzubauen, hänge nicht zuletzt von der Entwicklung der Energiepreise ab: Wenn die weiter steigen, könne es sich für Unternehmen rentieren, in Afrika zu produzieren. 
Von der deutschen Politik wünscht sich Dall‘Omo, dass sie Investitionen deutscher Firmen in klimafreundliche Industrien in Afrika stärker fördert und absichert. Und sie plädiert dafür, mehr Arbeitsmigration von Afrika nach Europa zuzulassen, um die Ausbildung und den Austausch von Fachkräften zu fördern.

 

Tilman Zülch ist tot

Der Gründer und Vor­stand der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch, ist am 17. März im Alter von 83 Jahren gestorben. Zülch, 1940 in Deutsch-Liebau (heute Libina) geboren, engagierte sich sein Leben lang für ethnische und religiöse Minderheiten sowie indigene Völker und gegen Völkermord und Vertreibung. 1968 gründete er mit anderen das Komitee „Aktion Biafra Hilfe“, um das in Nigeria für Unabhängigkeit kämpfende und vom Genozid bedrohte Volk der Igbo im Bürgerkrieg zu unterstützen. Aus dem Biafra-Komitee wurde 1970 die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), die es mit Zülch an der Spitze und teilweise spektakulären Aktionen wiederholt in die Schlagzeilen brachte. So deckte die Gesellschaft 1988 etwa die Mitverantwortung deutscher Firmen beim Giftgaseinsatz gegen Kurden im Irak auf. Unter dem Motto „Auf keinem Auge blind“ setzt sich die Menschenrechtsorganisation für Völkermordopfer in aller Welt ein.
Zülch schreckte nicht vor Konflikten mit Gleichgesinnten zurück. Als die GfbV Indigene aus Nicaragua nach Europa einlud, die gemeinsam mit rechtsgerichteten „Contras“ die sandinistische Befreiungsfront FSLN bekämpften, protestierten Dritte-Welt-Gruppen. In den Jugos­­lawienkriegen in den 1990er Jahren kritisierten Friedensinitiativen eine einseitige Parteinahme der GfbV gegen die Serben. 
Zülch erhielt viele Preise für sein Engagement, darunter den Göttinger Friedenspreis, den Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma sowie das Bundesverdienstkreuz. (ell)

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erschienen in Ausgabe 3 / 2023: In der Stadt zu Hause
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