Junge Leute beraten Brot für die Welt

Kathrin Harms/Brot für die Welt
Das Future Board ist ein junges, internationales Beratergremium von Brot für die Welt. Beim ersten Treffen der Gruppe Ende Februar in Berlin ist dieses Foto entstanden. Hinten von links: Gabrielle Ücker Thum, Brasilien; Melanie Heyne, Deutschland; Vera Arndt, Deutschland; Paul Dammann, Deutschland; Aichata Koné, Mali Vorne: Alain Clovis Sanon, Burkina Faso; Pierrette Lallah, Kamerun; Natela Lagurashvili, Georgien; Alice Pataxó, Brasilien (es fehlen: Luisa Neubauer, Deutschland; Priyanka Saikia, Indien; Megi Gamtkitsuashvili, Georgien)
Future Board
Das Leitungsteam des Evangelischen Entwicklungswerk Brot für die Welt wird künftig von zwölf jungen Leuten aus acht verschiedenen Ländern beraten. Das sogenannte Future Board hat sich Ende Februar zum ersten Mal in Berlin getroffen.

Die zwölf Mitglieder, von denen fünf aus Deutschland kommen und sieben aus Ländern des globalen Südens, darunter Brasilien, Indien und Kamerun, wurden von der Leitung und vom Jugendausschuss des evangelischen Hilfswerks für drei Jahre nominiert. Die Fachabteilungen sowie die Global Reference Group, welche die Leitung von Brot für die Welt seit 2013 in strategischen Fragen aus der Perspektive der Partnerorganisationen berät, hatten zuvor Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen. 

Gesucht waren junge Männer und Frauen, höchstens 27 Jahre alt, die sich lokal für Klimaschutz oder Menschenrechte engagieren oder im Kampf gegen Rassismus und Landraub aktiv sind. Gut 50 Vorschläge waren eingegangen. Einmal im Jahr wird sich das Future Board für eine Woche in Präsenz in Berlin treffen, dazwischen wird es drei Online-Sitzungen geben. Alle Treffen werden simultan in Englisch, Französisch und Portugiesisch übersetzt. 

Beeindruckt von der Expertise 

Doch welchen Einfluss wird das internationale Jugendgremium auf die Entscheidungen des Entwicklungswerks tatsächlich haben? „Diese Frage haben die Mitglieder uns auch schon gestellt“, sagt Lars Bedurke, der Leiter der Abteilung Bildung bei Brot für die Welt, der für die Zusammenarbeit mit dem Future Board zuständig ist. „Sie wollen ganz gewiss kein Feigenblatt für Jugendpartizipation sein.“ 

Deshalb hätten die jungen Leute auch eine klare Verbindlichkeit seitens der Leitung gefordert. „Wir haben eine Geschäftsordnung festgelegt, nach der die Leitung die Vorschläge des Future Board an die Fachabteilungen weitergeben muss und klar kommuniziert, warum sie angenommen oder abgelehnt wurden“, sagt Bedurke, der sich nach der ersten Woche mit dem neuen Gremium beeindruckt zeigte von dem Selbstbewusstsein und der Expertise der jungen Leute. „Es sind alles Aktivisten. Manche engagieren sich in NGOs oder sind dort sogar angestellt.“ 

Junge Leute engagieren sich in ihrer Heimat

So sei in der Gruppe zum Beispiel ein Jurist aus Burkina Faso, der als Rechtsberater in einer NGO arbeitet. Oder eine indigene Influencerin aus Brasilien und eine junge Frau, die sich in Mali für Frauenrechte und gegen Landraub einsetzt. Sie wolle ihr Stimme gegen Ungerechtigkeit erheben und betrachte sich als Teil einer globalen Familie junger Menschen, die Veränderungen anstoßen, „um die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, zitiert das Werk die junge Frau in einer Pressemitteilung. 

Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Werk an die junge Generation wendet, um deren Perspektive stärker in Entscheidungen einzubringen. Seit 2018 kommen unter dem Titel Brot für die Welt Jugend junge Menschen zusammen, die sich für nachhaltige Entwicklung einsetzen. Aus diesem Netzwerk heraus hat sich der Jugendausschuss gebildet, der ebenfalls beratende Funktion hat. Allerdings richtet sich Brot für die Welt Jugend eher an junge Leute in Deutschland, die sich entwicklungspolitisch engagieren. 

Bei ihrem Amtsantritt als Präsidentin von Brot für die Welt hatte Dagmar Pruin vor zwei Jahren angekündigt, dass es zusätzlich zum Jugendausschuss ein internationales Beratungsgremium aus jungen Menschen geben werde. „Wir brauchen die Perspektive junger Menschen. Wir brauchen sie, damit sie uns herausfordern. Und wir brauchen sie, damit sie uns blinde Flecken aufzeigen“, sagte die Präsidentin nach der ersten gemeinsamen Woche des Gremiums Ende Februar. 

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