Das verstärkte Kombinieren von Ackerbau und Tierhaltung mit der Forstwirtschaft kann der Studie zufolge die weltweite Ernährungssicherung entscheidend vorantreiben. Denn schon ein kleiner Zuwachs an Baumfläche inmitten von Ackerland könne verhindern, dass sich noch mehr CO2 in der Atmosphäre ansammelt.
Die Autorinnen und Autoren der Studie, die unter anderem am Kunming Institut für Botanik der chinesischen Wissenschaftsakademie, am Zentrum für Internationale Forst- und Agroforstwirtschaft, für die US-Naturschutzbehörde TNC und das Euro-Mediterrane Zentrum für Klimawandel (CMCC) in Lecce in Italien forschen, präsentieren die Ergebnisse 15-jähriger interdisziplinärer Zusammenarbeit zum Thema Agrarforstwirtschaft und CO2-Reduktion.
So können Büsche und Bäume CO2 binden
Dabei schätzen die Forscherinnen und Forscher in zwei modellhaften Szenarien, wie viel zusätzliches CO2 weitere Büsche und Bäume auf der Agrarfläche binden könnten. Szenario eins geht von kleinen, allmählichen Zuwächsen an Büschen und Bäumen aus – beispielsweise an Feldrändern oder entlang von Straßen, Kanälen oder Hecken. Szenario zwei sieht einen Systemwechsel vor, bei dem Büsche und Bäume stärker in landwirtschaftlich genutzte Flächen im Sinne einer Agrarforstwirtschaft integriert werden. Dies halten sie vor allem in Südamerika, Südostasien, West- und Zentralafrika sowie in Nordamerika für die richtige Strategie, da diese Regionen über große Flächen mit teils tropischem, teils feuchtem Klima verfügen, das gute Wachstumsbedingungen für Vegetation bietet.
Das Ergebnis: Schon Szenario eins mit seinen eher kleinen Zuwächsen an Büschen und Bäumen würde signifikant zusätzliches CO2 binden. Ein systematischer Übergang zu einer Agrarforstwirtschaft mit zehn Prozent Busch- und Baumbestand auf allen landwirtschaftlich genutzten Flächen würde darüber hinaus einen rasch zu realisierenden, effektiven Beitrag zur CO2-Speicherung leisten - selbstverständlich als Ergänzung und nicht als Alternative zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.
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