Kein Problem haben die Taliban offenbar damit, dass Millionen ihrer Untertanen Hunger leiden und sich auch sonst nach ihrer Machtübernahme keine rechte Aufbruchstimmung im Land einstellen will. Nichts zu essen und zur Ablenkung nicht einmal hübsch dekorierte Schaufenster in den Gassen oder schmalzige Liebesdramen in der Glotze? Das könnte noch zum Problem der bärtigen Spaßverderber werden. Sie sollten sich was einfallen lassen, das Volk bei Laune zu halten. Knutschszenen nur mit Männern? Würden beim Minister für Tugend vermutlich auf Skepsis stoßen. Aber warum nicht einfach in Filmen die Frauenrollen mit den aus den Schaufenstern verbannten Puppen besetzen? Eine kopflose Plastikfigur anzuschmachten, müsste doch mit dem Taliban-Reinheitsgebot vereinbar sein.
Überhaupt sollten die Taliban ihre Vorbehalte gegen Schaufensterpuppen noch einmal überdenken. Die brauchen nichts zu essen, hören keine Musik, können nicht tanzen, widersprechen niemals und haben bestenfalls Holzwolle im Kopf. Wäre es nicht viel schöner, über sie zu herrschen statt über lästig-lebendige Menschen?
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