Wer, wo, was?

Personalia
Die Französin Audrey Azoulay ist zur Unesco-Chefin wiedergewählt worden, Misereor hat einen neuen Geschäftsführer, und Cornelia Füllkrug-Weitzel, die frühere Präsidentin von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe, hat die Eine-Welt-Medaille des BMZ erhalten. Unsere Personalmeldungen im Dezember.

Eine-Welt-Medaille für Cornelia Füllkrug-Weitzel

Cornelia Füllkrug-Weitzel
Die frühere Präsidentin des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, hat die Eine-Welt-Medaille des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) erhalten. Mit der Auszeichnung würdigt das BMZ Persönlichkeiten für ihr herausragendes Engagement bei der Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele. Entwicklungsminister Gerd Müller dankte bei der Verleihung Füllkrug-Weitzel für „ihr langes und erfolgreiches Engagement für Menschen in Armut, Hunger und Not“. Ihr „unerschütterlicher Gerechtigkeitssinn“ sowie „ihre Empathie und Überzeugung, christliche Nächstenliebe zu leben und zu verteidigen, ist bewundernswert“, sagte Müller. Füllkrug-Weitzel war Ende Februar nach fast 21 Jahren an der Spitze von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe in den Ruhestand gegangen.  

Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung

Die langjährige Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung (FriEnt) Natascha Zupan hat den Posten abgegeben, um sich neuen Aufgaben widmen zu können. Die Islamwissenschaftlerin und Historikerin stand seit 2004 an der Spitze von FriEnt. Davor hat sie unter anderem für das Außenministerium der Schweiz als Beraterin für Friedensförderung in Bosnien & Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien gearbeitet. 

Thomas Schwartz
Renovabis 

Pfarrer Thomas Schwartz ist seit Oktober neuer Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Er folgt auf Christian Hartl, der nach der regulären Amtszeit von fünf Jahren in sein Heimatbistum Augsburg zurückkehrt. 

 

 

Eine Welt Forum Düsseldorf

Nach 30 Jahren als hauptamtlicher Geschäftsführer des Eine Welt Forums Düsseldorf ist Ladislav Ceki Ende August in den Ruhestand gegangen. Seine Nachfolgerin ist Stephanie Widholm, die vorher Projektleiterin bei Engagement Global war. 

Weltgesundheitsorganisation  

Tedros Adhanom Ghebreyesus
Tedros Adhanom Ghebreyesus ist der einzige Kandidat für die Wahl des nächsten WHO-Chefs im kommenden Mai. 28 Staaten haben sich für den Äthiopier ausgesprochen; andere Kandidatinnen und Kandidaten wurden innerhalb der Bewerbungsfrist bis Ende Oktober nicht nominiert. Tedros ist der erste Afrikaner auf diesem Posten; es wäre seine zweite Amtszeit. Von der Regierung seines Heimatlandes wurde Tedros ausdrücklich nicht nominiert, da er sich mit dieser über den Krieg in der Provinz Tigray überworfen hat.

Der Virologe Christian Drosten soll Mitglied eines Beraterteams für die WHO zu neuen Krankheitserregern wie dem Coronavirus werden. Neben Drosten sollen dem Team 25 weitere Expertinnen und Experten aus aller Welt angehören. Sie sollen die Organisation vor allem bei der Suche nach der Herkunft von gefährlichen Erregern unterstützen.

Unesco 

Audrey Azoulay
Die Französin Audrey Azoulay ist im November klar mit 155 von 165 Stimmen zur Chefin der UN-Weltkulturorganisation Unesco wiedergewählt worden. Vor fünf Jahren bei ihrer ersten Wahl hatte sich die frühere Leiterin des französischen Filmförderinstituts hingegen erst im fünften Wahlgang mühsam durchgesetzt. Das klare Votum jetzt werten Beobachter als Vertrauensbeweis der Staatengemeinschaft. Als Azoulay die Unesco vor fünf Jahren übernahm, war die Organisation zerstritten und in einem desolaten Zustand. Israel und die USA waren ausgetreten, der Unesco war ein Drittel ihres Budgets abhanden gekommen. Azoulay soll es gelungen sein, die Wogen zu glätten. 

Misereor

Bernd Bornhorst ist neuer Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor. Als Vorstandsmitglied leitet er künftig die Hauptabteilung Internationale Zusammenarbeit. Bisher hat er die Abteilung Politik und globale Zukunftsfragen geleitet. Bornhorst folgt auf Martin Bröckelmann-Simon, der nach 22 Jahren im Misereor-Vorstand in den Ruhestand gegangen ist.

Das WFP-Büro in Berlin hat einen neuen Leiter 

Martin Frick
Martin Frick leitet seit November das Büro des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Berlin. Der Jurist folgt auf Heiko Knoch, der seit 2015 auf diesem Posten war. Frick ist schon seit vielen Jahren für die Vereinten Nationen tätig; zuletzt hat er die Organisation des Welternährungsgipfels im September in New York unterstützt. Davor hat er sich vor allem an der Schnittstelle von Klima, Entwicklung und Ernährung engagiert, etwa als Klimadirektor der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO und als leitender Direktor des Sekretariats der UN-Klimarahmenkonvention UNFCCC. 

Die Klimakrise sei ein „dramatischer Brandbeschleuniger des Hungers“, sagte Frick bei seinem Amtsantritt in Berlin. Es treffe vor allem Menschen, die kaum Möglichkeiten hätten, sich dem Klimawandel anzupassen. Frick hob die Rolle Deutschlands als Geber für das WFP hervor. Er freue sich darauf, diese „produktive Partnerschaft“ mit einer neuen Regierung und einem neuen Parlament fortzusetzen. Das WFP brauche zuverlässig finanzierte Nothilfe, aber auch längerfristig planbare Mittel, um „Menschen krisenfester zu machen“. 

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erschienen in Ausgabe 12 / 2021: Das Spiel der großen Mächte
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