Wer, wo, was?

Personalia
Der Kameruner Virologe John Nkengasong ist als neuer Chef des US-Programms zur Aids-Bekämpfung nominiert, und mit dem Göttinger Agrarökonom Stefan Tangermann sitzt erstmals ein deutscher Wissenschaftler im Leitgremium der Hochrangigen Expertengruppe für Ernährungssicherheit und Ernährung. Unsere Personalmeldungen im November.

John Nkengasong

Ein Afrikaner soll das US-Programm gegen Aids leiten

US-Präsident Joe Biden hat den Kameruner Virologen John Nkengasong als neuen Chef des US-amerikanischen Programms zur Aids-Bekämpfung PEPFAR nominiert. Nkengasong ist Direktor der Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC), die sich derzeit um die Eindämmung der Corona-Pandemie auf dem Kontinent bemühen. Nkengasong wäre der erste Afrikaner an der Spitze von PEPFAR, das Bidens Vorgänger George W. Bush im Jahr 2003 ins Leben gerufen hatte und das das weltweit größte Hilfsprogramm zur Bekämpfung von Aids ist. Der US-Kongress muss die Ernennung Nkengasongs noch bestätigen.

Die medizinische Fachwelt begrüßte die Nominierung, Nkengasong gilt als einer der wichtigsten Aids/HIV-Fachleute. Der Wechsel zu PEPFAR wäre für ihn ein Schritt zurück in seine berufliche Vergangenheit: Nkengasong hat den Aufbau des Programms begleitet und für PEPFAR die Laborkapazitäten in Afrika ausgebaut. Bereits in den 1990er Jahren hatte er in der Côte d’Ivoire eines der damals modernsten Labore zur Analyse des HI-Virus in Afrika aufgebaut. Aids hält Nkengasong immer noch für eine große Gefahr: „Ende dieses Jahres werden in Afrika mehr Menschen an Aids gestorben sein als an Covid-19“, sagte er im September. Covid-19 sei ein Einschnitt, aber Aids sei „ein lautloser Killer“.

Vor fünf Jahren verließ Nkengasong PEPFAR und ging zurück nach Afrika, um dort die Africa Centres for Disease Control and Prevention mit aufzubauen, die seit 2017 arbeiten und die Nkengasong seitdem leitet. Einige Fachleute befürchten, ein Wechsel an der Spitze der Africa CDC mitten in der Corona-Pandemie könnte den Kampf gegen das Virus bremsen.

HelpAge Deutschland

Sonja Birnbaum
Sonja Birnbaum ist neue Ge­schäfts­führerin der Organisation HelpAge Deutschland. Sie folgt auf Lutz Hethey, der in den Ruhestand gegangen ist. Birnbaum hat bisher die Berliner Repräsentanz der Hilfsorganisation Plan International geleitet. HelpAge wurde vor 16 Jahren gegründet und setzt sich für die Rechte älterer Menschen in Ländern des globalen Südens ein. Lutz Hethey war einer der Mitgründer.

 

 

BMZ

Martin Jäger, bisher Staatssekretär imBundesentwicklungsministerium (BMZ), ist nach vier Jahren auf seinem Posten ins Auswärtige Amt gewechselt. Seine Geschäfte im BMZ hat bis auf weiteres Stefan Oswald übernommen, der die Abteilung Marshallplan mit Afrika; Flucht und Migration leitet.

UN-Expertengruppe für Ernährungssicherheit

Stefan Tangermann
Mit dem Göttinger Agrarökonomen Stefan Tangermann sitzt erstmals ein deutscher Wissenschaftler im Leitgremium der Hochrangigen Expertengruppe für Ernährungssicherheit und Ernährung. Die Gruppe untersteht dem Ausschuss für Welternährungssicherheit der Vereinten Nationen (Committee on Food Security, CFS); das Leitgremium besteht aus 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und leitet die Expertengruppe, die im Jahr 2009 nach dem Modell des Weltklimarates IPCC gegründet wurde. Stefan Tangerman, geboren 1943, war bis 2008 Direktor für Internationalen Handel und Landwirtschaft in der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD), davor bis 2001 Professor für Volkswirtschaftslehre und Agrarökonomie in Frankfurt/Main und Göttingen.

INKOTA

Kerstin Spriesterbach ist die neue Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim entwicklungspolitischen INKOTA-Netzwerk. Davor war die Kommunikationswissenschaftlerin als Büroleiterin eines Bundestagsabgeordneten tätig und hat als freie Journalistin gearbeitet. 

Gustav-Adolf-Werk

Prälat Martin Dutzmann.
Prälat Martin Dutzmann ist neuer Präsident des evangelischen Gustav-Adolf-Werks. Er folgt auf Gabriele Wulz, die seit 2015 auf diesem Posten war und nicht wieder kandidiert hatte. Dutzmann ist Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesregierung und der Europäischen Union; die Position des Präsidenten beim Gustav-Adolf-Werk ist ein Ehrenamt. Das Gustav-Adolf-Werk, benannt nach dem früheren schwedischen König, unterstützt evangelische Gemeinden in der Diaspora in Europa, Lateinamerika, Zentralasien und im Nahen Osten. 1832 gegründet, ist es das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland. 

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erschienen in Ausgabe 11 / 2021: Leben im Dorf
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