Einen Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln ist schwierig, weil nicht ein Virus die Krankheit auslöst, sondern ein Parasit, der von Mücken übertragen wird. Seit 1987 forscht das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (GSK) an dem jetzt empfohlenen Impfstoff namens Mosquirix. Er soll in 30 Prozent der Fälle ernste Verläufe verhindern und 40 Prozent der Krankheitsausbrüche überhaupt, das haben schon Studien vor sechs Jahren ergeben. Das klingt zwar nach nicht viel, aber die Fallzahlen sind eben sehr hoch – und alle Familien sind froh über jedes Kind, das die Krankheit überlebt.
Weltgemeinschaft muss Impfungen finanzieren
Langfristig müssen möglichst alle Babys und Kleinkinder in betroffenen Gebieten die Spritzen erhalten. Die zweijährigen Pilotstudien an 800.000 Kindern in Ghana, Kenia und Malawi haben gezeigt, dass Impfungen mit normalen Kindergesundheitsprogrammen verbunden werden und so auch in abgelegenen Dörfern ankommen können. Dennoch wird die Verteilung eine Herausforderung für manches Gesundheitssystem. Sie zu finanzieren ist eine Aufgabe der Weltgemeinschaft, die die WHO und die globale Impfallianz Gavi schleunigst angehen müssen. Der Hersteller GSK hat mitgeteilt, dass er jedes Jahr 15 Millionen Impfdosen herstellen und „nicht mehr als fünf Prozent über dem Herstellungspreis“ verkaufen will. Über einen Technologietransfer soll zukünftig auch ein indischer Pharmakonzern ausreichend Impfstoff herstellen.
Bei all der Freude über den Impfstoff darf aber nicht vergessen werden, dass er nur ein weiteres Instrument im Kampf gegen die tödliche Krankheit ist. Die anderen Präventionsmaßnahmen wie das Schlafen unter Moskitonetzen und Schnelltests samt medikamentöser Behandlung bleiben Pflicht. Vor allem aber müssen weiterhin die Ursachen von Malaria bekämpft werden – das heißt, Brutstätten der Mücken zu beseitigen und die Armut zu mindern.
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