Genf - Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen beschuldigt die Regierung von Venezuela, für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich zu sein. Die Sicherheitskräfte von Präsident Nicolás Maduro hätten während der andauernden schweren politischen und wirtschaftlichen Krise mehr als 5.000 Oppositionelle und andere Menschen getötet, teilte die UN-Kommission zu Venezuela am Mittwoch in Genf mit.
Die Einsatzkräfte hätten 5.094 Teilnehmer von Protestzügen und Menschen bei anderen Gelegenheiten getötet. Staatliche Einheiten hätten weitere 53 Menschen ohne Urteil hingerichtet, hieß es in einem Bericht für den UN-Menschenrechtsrat. Die meisten Verantwortlichen für die Tötungsdelikte seien bislang straffrei ausgegangen.
Zudem listet die UN-Kommission Verschleppungen, willkürliche Verhaftungen, Folter und Vergewaltigungen auf. Parlamentspräsident Juan Guaidó hatte sich vor rund eineinhalb Jahren zum Übergangsstaatschef ausgerufen und wird inzwischen von mehr als 50 Staaten anerkannt. Das venezolanische Militär steht jedoch mehrheitlich loyal zu Maduro und ist sein größter Machtfaktor.
Der UN-Menschenrechtsrat setzte 2019 die Kommission zu Venezuela ein. Die Ermittler sollen Verstöße gegen die Menschenrechte in dem lateinamerikanischen Land seit 2014 auflisten.
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