Genf - Die eskalierende Gewalt in Burkina Faso hat laut den UN mehr als eine Million Menschen zur Flucht gezwungen. Allein seit Beginn des Jahres seien 453.000 Kinder, Frauen und Männer vor Angriffen bewaffneter Gruppen geflohen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf mit. Etwa fünf Prozent der rund 20 Millionen Einwohner des Sahel-Staates seien vertrieben worden, hielt das UNHCR fest. Viele von ihnen hätten mehrfach Schutz suchen müssen.
Brennpunkte der Gewalt durch islamistische Milizen und kriminelle Banden seien der Norden und Osten des Landes. Viele Binnenflüchtlinge seien bei anderen Einwohnern der Gebiete untergekommen. Aber auch die Gastgeber litten unter Armut und einer schwachen Gesundheitsversorgung. Die sich ausbreitende Corona-Pandemie belaste die Menschen zusätzlich. Die Flüchtlinge bräuchten dringend Schutz vor Gewalt, stabile Unterkünfte, Lebensmittel, Wasser und eine Gesundheitsversorgung. Die Gewalt habe zudem zur Schließung von 2.500 Schulen geführt. Davon betroffen seien 350.000 Schülerinnen und Schüler.
Im Juni hatte das UNHCR die Geber zu Spenden in Höhe von 186 Millionen US-Dollar aufgerufen, um Hilfe für Flüchtlinge und rückkehrende Vertriebene in den drei Sahelstaaten Burkina Faso, Mali und Niger zu finanzieren. Bislang seien 53 Prozent der benötigten Gelder eingegangen. In Mali und Niger treiben ebenso bewaffnete Gruppen ihr Unwesen und terrorisieren die Bevölkerung.
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