Die Entwicklungs- und Wissenssoziologin Anna-Katharina Hornidge leitet ab März das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn. Sie folgt auf Dirk Messner, der das Institut vor anderthalb Jahren nach 15 Jahren an der Spitze verlassen hatte. Seitdem hat Imme Scholz das DIE kommissarisch geleitet; sie wird künftig weiter stellvertretende Direktorin sein.
Hornidge war zuletzt als Abteilungsleiterin am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung sowie als Professorin für Sozialwissenschaften in den marinen Tropen an der Universität Bremen tätig. An ihrem neuen Posten interessiert die 41-Jährige die Verknüpfung von empirischer Forschung mit politischer Gestaltung und Beratung. Sie freue sich darauf, als Leiterin des DIE ihre wissenschaftliche Expertise politisch einbringen zu können. Inhaltlich, sagt Hornidge, bringe sie das Meer mit nach Bonn. Die Ozeane seien die letzte planetarische Grenze, die der Mensch derzeit überschreite. Die Ausbeutung von Rohstoffen aus den Meeren sowie die Überfischung würden Verteilungskonflikte verschärfen – das Thema habe daher viele Anknüpfungspunkte an Fragen der Umwelt-Governance, konkurrierender Handelsregime und politischer Ordnung. Ein weiteres Thema, das Hornidge im DIE voranbringen will, ist die Rolle von Wissen für Entwicklung. Zudem möchte sie in der Forschungsarbeit des DIE gesellschaftliche Kräfte in den Ländern des Südens stärker in den Blick nehmen. Hornidge, die zugleich Professorin für Globale Nachhaltige Entwicklung an der Universität Bonn wird, hat unter anderem in West- und Ostafrika, in Zentralasien sowie in Südostasien geforscht.
Martina Schaub wechselt zu Tropenwaldstiftung
Die Geschäftsführerin des Südwind-Instituts für Ökonomie und Ökumene, Martina Schaub, wechselt zum 1. April als Vorstand zur Tropenwaldstiftung OroVerde. Sie folgt dort auf Volkhard Wille, der sich neuen Aufgaben widmen möchte. Schaub leitet das Südwind-Institut, das zu Fragen der Weltwirtschaft und Nord-Süd-Beziehungen forscht, berät und Lobbyarbeit betreibt, seit fast 13 Jahren. Auf diese Zeit zurückblickend sagt die 54-Jährige, globale Probleme und Ungleichheit hätten zugenommen, deshalb dürfe man „nicht innehalten in der Arbeit“. In ihrer Amtszeit habe sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts auf 12 verdoppelt, auch das Finanzvolumen sei stark gestiegen; beides belege, dass die Arbeit von Südwind relevant und anerkannt sei.
Der Wechsel zu OroVerde reize sie, weil die Organisation die Themen Umwelt und Entwicklung sowie praktische Projektarbeit in den Ländern Lateinamerikas mit Bildungsarbeit in Deutschland verbinde, sagt Schaub. Die gelernte Landwirtin und Agraringenieurin mit Schwerpunkt Entwicklungsökonomie war in den 1990er Jahren selbst als Entwicklungshelferin in Brasilien. Bei OroVerde wird Schaub für 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für ein Finanzvolumen von 3,6 Millionen Euro verantwortlich sein. Die Stiftung unterstützt Projekte in Ländern wie Venezuela, Guatemala und Mexiko, die den Schutz der Tropenwälder mit der Förderung von Entwicklungschancen der lokalen Bevölkerung verbinden, etwa durch standortgerechte Landwirtschaft. Schaub sagt, ein Ziel auf ihrem neuen Posten sei, die Erfahrungen von OroVerde stärker zu nutzen, um politisch etwas zu bewirken.
Evangelische Mission in Solidarität
Pfarrer Dieter Heidtmann wird zum 1. April der neue Generalsekretär der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) in Stuttgart. Der 56-jährige promovierte Theologe ist derzeit noch Studienleiter für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsethik an der Evangelischen Akademie Bad Boll. Bei der EMS folgt er auf Kerstin Neumann, die seit Mitte 2018 kommissarische Generalsekretärin ist.
Friedrich-Ebert-Stiftung
Bernt Helge Berner leitet seit Januar das FES-Büro in Myanmar. Er folgt auf Alexey Yusupov, der jetzt in der Stiftungszentrale in Berlin tätig ist.
KfW Entwicklungsbank
Jan Schumacher, zuletzt Büroleiter in Bamako, Mali, leitet seit Dezember das Länderteam Westafrika im Bereich Afrika/Nahost. Barbara Pirich leitet seit Dezember das KfW-Büro in Windhuk, Namibia. Das Büro in Niamey, Niger, leitet seit Januar Kerstin Laabs, die Leitung des Büros für das Horn von Afrika in Addis Abeba, Äthiopien, hat Florian Rabe übernommen. Martina Koch hat zusammen mit Amelie D’Souza im Februar die Leitung des Teams Gesundheit und Soziale Sicherung im Bereich Europa/Asien übernommen. Sie war davor unter anderem für Lateinamerika und für das Thema Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung tätig.
Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
Robert Mardini leitet seit März das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Der libanesische Staatsbürger folgt auf Yves Daccord, der fast zehn Jahre an der Spitze des IKRK stand. Mardini ist seit mehr als 20 Jahren für das IKRK tätig; zuletzt hat er die Organisationen bei den Vereinten Nationen in New York vertreten.
Mercator Institut für Chinastudien (MERICS)
Mikko Huotari und Bettina Bubnys leiten seit Februar gemeinsam das Mercator Institut für Chinastudien (MERICS) in Berlin. Huotari ist seit knapp sechs Jahren im MERICS tätig, zuletzt als stellvertretender Direktor. Davor war er unter anderem Gastwissenschaftler an der University of California in San Diego. Die Diplom-Kauffrau Bubnys ist seit gut sechs Jahren Kaufmännische Geschäftsführerin des MERICS und bleibt auch auf diesem Posten.
Vereinte Nationen
UN-Generalsekretär António Guterres hat den Ägypter Mahmoud Mohieldin im Februar zum neuen UN-Sonderbeauftragten zur Finanzierung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) ernannt. Der Ökonom war früher ägyptischer Finanzminister und zuletzt bei der Weltbank zuständig für die Agenda 2030.
DEZA
Patricia Danzi wird im Mai die neue Direktorin der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, die die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz umsetzt. Sie folgt auf Manuel Sager, der in den Ruhestand geht. Danzi ist Geographin und seit 1996 für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz tätig, unter anderem in Afrika, Lateinamerika und auf dem Balkan.
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