„Die Studie zeigt, dass Projekte von Swisscontact nachhaltig wirksam sind – auch wenn die Wirkungen nicht durchgängig messbar sind“, sagt Geschäftsführer Urs Egger. Eine direkte Wirkung auf die Beschäftigung und das Einkommen lasse sich zum Beispiel für Projekte in Indonesien nachweisen: Swisscontact hat dort den Aufbau von Verarbeitungsanlagen für Kakao und Cashew- Nüsse unterstützt. Dadurch ist ein größerer Teil der Wertschöpfung in der Region verblieben. Zusammen mit anderen Maßnahmen habe das Projekt zu einer deutlichen Steigerung der Einkommen von Bauernfamilien geführt, heißt es in der Studie.
Schwieriger sei der Wirkungsnachweis bei Bildungsprojekten wie jenen im Kosovo oder in Benin gewesen, wo Swisscontact die Ausbildung von Lehrlingen fördert. Solche Projekte erhöhten die Chancen der Arbeitnehmenden, hält Egger fest. Doch möglicherweise entkomme eine ausgebildete Handwerkerin erst Jahre später der Armut. In diesem Fall lasse sich der Zusammenhang kaum nachweisen. Für die Zukunft empfehlen die Autoren eine Analyse der Projekte über deren Laufzeit hinaus. Egger bezweifelt allerdings, dass die Geldgeber bereit wären, derart aufwändige Untersuchungen zu finanzieren.
Swisscontact ist in über 20 Entwicklungsländern und in Osteuropa tätig, Das jährliche Projektvolumen beträgt rund 45 Millionen Franken. Das Stiftungskapital zur Gründung 1959 hat die Firma Nestlé aufgebracht, die noch heute unter den wichtigsten Geldgebern ist. Dass es sich dabei um ein Unternehmen handelt, das wegen seiner Geschäftspraktiken in Entwicklungsländern von Hilfswerken oft kritisiert wird, empfindet Egger nicht als Problem. Zum einen konzipiere und realisiere Swisscontact die Projekte selbst. Zum anderen engagiere sich die Organisation nicht in Bereichen, in denen seine Geber tätig seien.
Zu den wichtigen Geldgebern gehören neben Nestlé die Unternehmen Credit Suisse, Swiss Re, Charles Vögele Group und Ricola. Eine rein privatwirtschaftlich finanzierte Organisation ist Swisscontact jedoch längst nicht mehr: Die Hälfte der Mittel stellt der Bund zur Verfügung. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sind außerdem wichtige Auftraggeber. Im vergangenen Jahr hatten die Aufträge des Bundes einen Umfang von über 15 Millionen Franken. (Charlotte Walser, InfoSüd)