Warning, Jahrgang 1962, ist seit 2012 Vorstandsmitglied des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung und verantwortlich für die Bereiche Internationale Programme und Inlandsförderung von Brot für die Welt. Davor war sie seit 2005 Vorstandsmitglied des Evangelischen Entwicklungsdienstes bis zu dessen Fusion mit dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Im BMZ ist sie ab Mai zuständig für die bilaterale regionale Zusammenarbeit.
Am neuen Job reize sie der Perspektivwechsel, sagt Warning. Wie bei Brot für die Welt werde sie im Ministerium mit regionalen Partnern arbeiten, aber jetzt eben im Rahmen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit. „Ich hoffe, dass ich meine lange Erfahrung mit Zielgruppen in die politische Arbeit einbringen kann“, sagt Warning. Der Posten im BMZ sei eine „attraktive Möglichkeit, Rahmenbedingungen mitgestalten zu können“. Vor allem in schwierigen Ländern wie Syrien, Afghanistan oder Irak habe der Staat „einen größeren Hebel als ein nichtstaatliches Hilfswerk“.
Engagement für den fairen Handel
Inhaltlich sieht Warning eine „große Nähe“ zwischen den entwicklungspolitischen Werten und Zielen von Entwicklungsminister Gerd Müller und zivilgesellschaftlichen Entwicklungsorganisationen. „Ich glaube, dass ich das gut mittragen kann“, sagt die promovierte Geografin. Müller habe Themen angestoßen, die sie mit regionalem Blickwinkel gerne mitgestalten würde, etwa das Textilbündnis, das Engagement für den fairen Handel und die Hungerbekämpfung.
Vermissen werde sie das „gute Team bei Brot für die Welt“, sagt Warning. Die Zusammenarbeit mit den Kirchen habe sie als „sehr befriedigend“ empfunden, da sie nah am Menschen und zugleich strukturverändernd sei.
Claudia Warning, die seit 2012 Honorarprofessorin am Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist, hat früher schon für staatliche Stellen gearbeitet, darunter die Deutsche Stiftung für Internationale Entwicklung und das Bundesbauministerium, wo sie für bi- und multilaterale Zusammenarbeit im Bereich Stadtentwicklung zuständig war. Warning war außerdem Vorstandsmitglied der Karl-Kübel-Stiftung und Vorsitzende des Verbands deutscher Entwicklungsorganisationen Venro. Den Wechsel zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen in ihrer Laufbahn bezeichnet Warning als bereichernd: „Es täte uns gut, wenn wir mehr Durchlässigkeit zwischen den Stellen hätten.“
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