Nach Naturkatastrophen brauchen Menschen mit Behinderungen besondere Hilfe. In Notunterkünften von humanitären Organisationen etwa sind Toiletten häufig nicht barrierefrei zugänglich, viele Gebäude sind nur über Treppen erreichbar oder Informationen über die Lebensmittelausgabe gibt es nur schriftlich oder mündlich, so dass gehörlose oder sehbehinderte Menschen ausgeschlossen sind. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) hat deshalb eine neue App entwickelt, mit der sie humanitären Helferinnen und Helfern Tipps geben möchte, wie Notunterkünfte barrierefrei gestaltet werden können.
„Die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen nach Erdbeben oder Überschwemmungen ist noch lange keine Selbstverständlichkeit“, sagt der Geschäftsführer der CBM Deutschland, Rainer Brockhaus. „Mit der neuen App wollen wir andere dabei unterstützen, mit einfachen Mitteln wirklich alle Betroffenen zu erreichen.“
In der App finden Helferinnen und Helfer Beispiele für leicht verständliche und klare Beschilderungen etwa für barrierefreie Toiletten sowie Bauanleitungen für Rollstuhlrampen, Geländer oder barrierefreie sanitäre Anlagen. Sie zeigt, welche Steigungen bei Rampen für Rollstuhlfahrer machbar sind, an welchen Formen von Geländern sich Menschen festhalten können und an welchen nicht. Die kurzen Beiträge sind thematisch sortiert und bebildert.
Die App "Humanitarian Hands on Tool" ist ab dem Welttag der Humanitären Hilfe am 19. August kostenlos über Google Play und den AppStore verfügbar. Einmal heruntergeladen ist sie auch offline nutzbar, so dass sie in Katastrophengebieten ohne Internetverbindung genutzt werden kann. (jg)
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