Der norwegische Students’ and Academics’ International Assistance Fund (SAIH) vergibt dieses Jahr zum vierten Mal die Radi Aid Awards: Den Rusty Radiator für das schlechteste und den Golden Radiator für das beste Spendenvideo des Jahres. Die Organisatorinnen und Organisatoren wollen Hilfsorganisationen dazu bringen, in ihren Kampagnen nicht nur Stereotype zu bedienen, indem sie passive, leidende Menschen zeigen.
„Traurige Bilder von Armut und Hunger zeigen nur eine Seite der Geschichte. Sie lassen Leute glauben, dass die Armen dumm sind und nicht selber für sich sorgen können“, sagt SAIH-Präsidentin Inga Nymo Riseth. Für die Awards stehen jeweils drei Videos zur Auswahl, für die noch bis zum 6. Dezember abgestimmt werden kann.
Außer Save the Children Netherlands sind World Vision Australia und Compassion International für den Rusty Radiator Award nominiert. Auf dem Video von Compassion International ist eine weinende Familie zu sehen, die überaus dankbar für einen Paten aus dem Westen ist. Der Spender wird als Held und einzige Hoffnung dargestellt.
Ein Video von Link Up Uganda geht für den Golden Radiator Award an den Start: Die 19-jährige Protagonistin ist HIV infiziert und als Aufklärerin über Geschlechtskrankheiten in Schulen unterwegs. Spenden lassen sich auch ohne Mitleid erregende Bilder sammeln. In den vergangenen Jahren habe ein positiver Wandel eingesetzt, sagt Riseth. „Es wird immer schwerer, schlechte Beispiele zu finden“. Gleichzeitig fänden sich immer mehr Anwärter für den Golden Radiator Award. Dieses Jahr sind außer Link Up Uganda noch Plan International UK und der polnische Zweig von Amnesty International nominiert.
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