Tanja Gönner, die frühere Umwelt- und Verkehrsministerin von Baden-Württemberg, soll Vorstand der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) werden. Aus unbestätigten Quellen heißt es, Gönner sei von Kanzlerin Angela Merkel persönlich ins Gespräch gebracht worden – nicht zuletzt, um der umstrittenen Personalpolitik von Entwicklungsminister Dirk Niebel entgegenzutreten, der in letzter Zeit bevorzugt FDP-Parteifreunde mit hohen Posten versorgt hat (siehe „welt-sichten“ 2-2012, S. 46). Ambitionen auf den GIZ-Chefsessel waren auch Niebels beamtetem Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz (ebenfalls FDP) nachgesagt worden.
Als zweite Frau im GIZ-Vorstand wird die frühere BMZ-Staatssekretärin Karin Kortmann (SPD) gehandelt. Laut einem GIZ-Beschluss soll der bisherige siebenköpfige, rein männlich besetzte Vorstand auf fünf Personen verkleinert werden, darunter sollen künftig mindestens zwei Frauen sein. Sollte der Aufsichtsrat Ende März die beiden Kandidatinnen als Vorstände bestätigen, müssten mehrere Männer ihre lukrativen Posten räumen; zwei von ihnen gehen in den Ruhestand, darunter der langjährige Vorstandsvorsitzende Bernd Eisenblätter (CDU). Die Erweiterung des Vorstands vor einem Jahr von drei auf sieben Männer hatte in der GIZ und bei Oppositionspolitikern für Unmut gesorgt. (di)
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