Oikocredit setzt auf erneuerbare Energien

Oikocredit hat seine Bilanzsumme im vergangenen Jahr erneut gesteigert. Neben Mikrofinanz und Landwirtschaft setzte die gemeinnützige Kreditgenossenschaft 2014 in ihren Projekten verstärkt auf Schulungen und erneuerbare Energien.

Die internationale Kreditgenossenschaft Oikocredit hat 2014 einen neuen Schwerpunkt auf erneuerbare Energien gesetzt. Damit sollen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in Entwicklungs- und Schwellenländern reduziert und ländliche Regionen besser mit Strom versorgt werden, sagte die Sprecherin Ulrike Haug am Dienstag in Frankfurt am Main. Gefördert würden Solar- und Wasserkraftanlagen, auch in Privathaushalten.

Ein neuer Kooperationspartner ist das indische Solarunternehmen Thrive Solar. Seit Beginn des Jahres unterstützt Oikocredit die Firma mit einem Darlehen von rund 570.000 Euro. Bis Ende 2016 will Oikocredit weltweit 50 Millionen Euro in erneuerbare Energien investieren. Bisherige Schwerpunkte sind Mikrofinanz- und Landwirtschaftsprojekte.

Die gemeinnützige Genossenschaft mit Sitz in Amersfoort (Niederlande) steigerte ihre Finanzierungen für Entwicklungsprojekte 2014 insgesamt um 24 Prozent auf 735 Millionen Euro. Ihre Bilanzsumme stieg um 16 Prozent auf über 900 Millionen Euro. "Es war ein sehr erfolgreiches Jahr", sagte Irene van Oostwaard, Finanzdirektorin von Oikocredit International.

Der Überschuss betrug mehr als 17 Millionen Euro. Das sind knapp vier Millionen Euro mehr als im Jahr 2013. Die Organisation sammelt Kapital von Mitgliedern und vergibt Kredite und Kapitalbeteiligungen. In Deutschland investierten 2014 mehr als 22.500 Privatpersonen, Organisationen und Kirchen bei Oikocredit. Weltweit waren es 53.000 Anleger. Sie erhalten in der Regel zwei Prozent Dividende.

Weniger Parter ist kein schlechtes Zeichen

Die Zahl der Partner von Oikocredit ist leicht gesunken. 2014 kooperierte die Kreditgenossenschaft mit 805 Organisationen und Unternehmen in 63 Entwicklungs- und Schwellenländern. Im Jahr davor waren es 815 in 67 Ländern. "Viele Partner brauchen uns ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr", erklärte Haug. Die lokalen Finanzierungsmöglichkeiten würden besser. Finanzdirektorin Irene van Oostwaard sagte: "Wir versuchen deshalb stärker dorthin zu gehen, wo die anderen nicht sind, vor allem in die ländlichen Gegenden."

Der soziale Bereich bei Oikocredit solle weiter ausgebaut werden, erklärte der Leiter der Geschäftsstelle Deutschland, Matthias Lehnert. Dazu gehörten Schulungen der Partner zu Umwelt, Gesundheit und Landwirtschaft. "Gerade die Partnernetzwerke brauchen auch technische und unternehmerische Unterstützung", erklärte er.

Oikocredit wurde 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen gegründet. In 40 Jahren wurden mehr als 1.600 Partnerorganisationen mit mehr als zwei Milliarden Dollar unterstützt.

 

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