(9.03.2015) Im März wird sich entscheiden, wie streng die EU künftig den Handel mit Rohstoffen aus Konfliktregionen regulieren wird. Katholische Organisationen wenden sich nun mit einer Kampagne direkt an die Parlamentarier.
EU-Abgeordnete erhalten dieser Tage ein Email mit einem aufrüttelnden Video. Zu sehen sind die Kinder Félicité und Bienvenu, die in der Demokratischen Republik Kongo seltene Erden schürfen, die später in Handys und anderen elektronischen Geräten landen. Beide leben unter Tage und werden ausgebeutet. Die 14-jährige Félicité muss ständige mit Vergewaltigungen durch Milizsoldaten rechnen. Das Video ist Teil einer Kampagne verschiedener katholischer Organisationen, die im europäischen Dachverband CIDSE zusammengeschlossen sind.
Die im März 2014 von der Europäischen Kommission gestartete Gesetzesinitiative zur Sicherstellung von verantwortungsvollem Abbau von Rohstoffen, tritt jetzt in die entscheidende Phase: Am 18. und 19. März werden die Mitglieder des Außenhandelsausschusses (INTA) des EU-Parlaments darüber entscheiden, wie wirkungsvoll die neue EU-Verordnung sein wird. Die Unterschriften-Kampagne soll verhindern, dass in Brüssel eine schwammige Richtlinie beschlossen wird. „Der bislang vorgeschlagene Text ist leider in vielerlei Hinsicht unzureichend“, kritiserit Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. Der Entwurf sehe bloß eine freiwillige Selbstzertifizierung für Unternehmen vor und erfasse nur wenige Rohstoffe, Firmen und Länder. (rld)
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