(05.12.2014) UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat den bisherigen Katalog von 17 Nachhaltigkeitszielen, die ab 2015 die Entwicklungspolitik bestimmen sollen, bestätigt. Er legte in New York seinen Synthesebericht dazu vor.
„Wir stehen an der Schwelle zum wichtigsten Jahr für Entwicklung seit der Gründung der Vereinten Nationen“, betont Ban in seinem Bericht mit dem Titel „A Road To Dignity by 2013“. „Wir haben die historische Gelegenheit und die Pflicht, kühn, energisch und schnell zu handeln, um allen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen und niemanden zurückzulassen.“
Die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDG) sollen im kommenden Jahr die UN-Entwicklungsziele zur Reduzierung von Armut und Hunger (MDG) ablösen. Sie sollen, anders als die MDGs, universell sein und damit für arme und reiche Länder gelten. Eine Offene Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen hatte dafür im Juni einen Katalog mit 17 Zielen und 169 überprüfbare Zielvorgaben vorgelegt, der soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen von nachhaltiger Entwicklung umfasst.
Der Katalog war auch auf Kritik gestoßen: Zu schwammig, zu unverbindlich, zu unrealistisch oder „erschreckend banal“, hieß es. Wiederholt war gefordert worden, die Zahl der Ziele zu reduzieren, um sie besser verwirklichen und auch kommunizieren zu können. Auf solche Forderungen ging der UN-Generalsekretär nicht ein; allerdings ordnet er die Ziele sechs Kategorien zu: Unter der Rubrik "Würde" sollen Armut und Hunger bekämpft werden; in der Kategorie "Menschen" geht es um den Aufbau von Gesundheitssystemen.
Hinzu kommen "Planet" (Schutz der Umwelt), "Wohlstand" (Aufbau starker Volkswirtschaften), "Gerechtigkeit" (Förderung von Sicherheit und Frieden) sowie "Partnerschaft" (Solidarität zwischen armen und reichen Staaten). Das solle die noch anstehende konzeptionelle Arbeit erleichtern, sagte Ban bei der Vorstellung seines Berichtes.
Der UN-Generalsekretär betonte, die Umsetzung der Ziele müsse auf einer festen finanziellen Grundlage stehen. Besondere Bedeutung komme deshalb der internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba im kommenden Juli zu. Im September soll dann die UN-Generalversammlung über die Nachhaltigkeitsziele abstimmen.
Bei Vertretern von Hilfsorganisationen stieß Bans Bericht laut der britischen Tageszeitung „Guardian“ auf ein verhalten positives Echo. Oxfam allerdings kritisierte, dass der Bericht keine stärkeren Vorgaben enthält, wie Einkommensungleichheit und der Klimawandel besser bekämpft werden können. (gka)
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