(15.10.2014) 70 katholische Bischöfe aus Afrika, Asien und Lateinamerika haben die Europäische Union (EU) aufgefordert, ihren Gesetzentwurf zum Handel mit Rohstoffen aus Krisengebieten nachzubessern. Notwendig seien verbindliche Regeln, um die Finanzierung von Konflikten zu verhindern, betonten sie in einer gemeinsamen Erklärung.
Der Gesetzentwurf der EU-Kommission vom März 2014 sieht lediglich eine freiwillige Selbstverpflichtung für Unternehmen vor, die Tantal, Wolfram, Zinn und Gold aus Konfliktregionen in den europäischen Markt einführen. Importeure von Erdöl, Kupfer, Kohle oder Diamanten sind davon ausgenommen, ebenso wie die weiterverarbeitenden Industrien und die Hersteller von Endprodukten.
Die Bischöfe aus 26 Ländern fordern Nachbesserungen: So müssten für alle Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette rechtlich bindende Regeln zur Sorgfaltspflicht festgelegt werden. Die EU dürfe sich in ihrem Gesetzentwurf zudem nicht nur auf vier Mineralien beschränken, sondern müsse andere Rohstoffe einbeziehen.
Viele der Unterzeichnenden seien „direkte Zeugen der schwerwiegenden Auseinandersetzungen“ infolge des Rohstoffabbaus in Konfliktregionen, heißt es in der Stellungnahme. Ihre Erfahrungen zeigten, dass „nichts anderes als verpflichtende Regeln das Handeln von Unternehmen und sonstigen Akteuren ändern kann“. (gka)
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