Ende 2012 haben das Missionsärztliche Institut Würzburg, das Deutsche Institut für Ärztliche Mission in Tübingen und das Institute of Public Health der Universität Heidelberg die Akademie offiziell gegründet. Auf ihrem gemeinsamen Internetportal lassen sich alle tropenmedizinischen Kurse der drei Institutionen auf einen Blick finden.
Das Spektrum der AGGE umfasst momentan sowohl mehrwöchige Fortbildungen in Tropenmedizin, Labordiagnostik und im Management von Gesundheitsprojekten als auch vertiefende Wochenendseminare zu HIV/Aids oder Mutter-Kind-Gesundheit.
Neben den Kenntnissen über Tropenkrankheiten erfahren die Ärzte, Pflegefachkräfte, Labortechniker und Public-Health-Experten, wie Patienten unter einfachen Bedingungen versorgt werden und ein funktionsfähiges Gesundheitssystem aufgebaut werden kann. 2013 wurden unter dem Dach der AGGE mehr als 30 verschiedene Kurse in Würzburg, Tübingen, Heidelberg oder direkt bei den jeweiligen Entsendeorganisationen durchgeführt.
Hilfreich bei akuten Krisen
Die AGGE verfügt mittlerweile über eine Datenbank mit mehr als 50 Referentinnen und Referenten, die mehrjährige Praxiserfahrung in der Entwicklungshilfe haben und ein breites tropenmedizinisches Themenspektrum abdecken. Auch Fortbildungen zu weniger geläufigen Themen wie Augenheilkunde in den Tropen oder vernachlässigte Krankheiten wie Dengue-Fieber oder Schlafkrankheit können damit angeboten werden.
Bei akuten Krisen wie jetzt bei der Ebola-Epidemie in Westafrika zeigen sich die Vorteile des tropenmedizinischen Joint Ventures deutlich. Bereits Anfang August veranstaltete die AGGE in Würzburg das erste Tagesseminar zu Ebola, weitere Termine seien für Herbst geplant, sagt Silvia Golembiewski, Koordinatorin bei der Akademie. Die Einschätzung eines Tropenmediziners aus Würzburg, der vor kurzem in Sierra Leone war, habe man gleich auf die Homepage der AGGE gestellt.
Künftig will die Akademie stärker in die Betreuung von medizinischem Fachpersonal während des Einsatzes einsteigen und Rückkehrende bei der Auswertung unterstützen. „Wir gehen davon aus, dass in Zukunft mehr Kurzseminare insbesondere für Mediziner und Pharmakologen angefragt werden, die entweder bereits im Pensionsalter oder kurz davor sind und noch einmal etwas Neues machen wollen“, sagt Golembiewski.
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