(22.05.2014) Junge Leute in Entwicklungsländern wollen nicht als Bauer oder Bäuerin arbeiten, selbst in Ländern, die noch stark landwirtschaftlich geprägt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des britischen Institute of Development Studies, die auf Interviews mit rund 1500 Leuten in zehn Ländern beruht.
Die meisten, vor allem junge Leute mit höherer Schulbildung, wollen Jobs außerhalb der Landwirtschaft. Die Gründe: Die Einkommen in der Landwirtschaft sind zu niedrig, vor allem in der kleinbäuerlichen; die Risiken sind zu groß; Land ist zu knapp; Unterstützung etwa in Form von Subventionen oder Zugang zu moderner Technik ist zu schwach; und der Ruf des Bauern ist zu schlecht.
Dieser Befund ist besorgniserregend, weil in vielen Ländern die Jobaussichten in anderen Branchen auch nicht gerade rosig sind. Die gute Nachricht der Studie: Wo Regierungen die Landwirtschaft fördern, wo sie den Bauern und Bäuerinnen die Aussicht bieten, von der kleinbäuerlichen Subsistenzwirtschaft wegzukommen und mehr Geld zu verdienen, wird das Leben auf dem Land auch für gut ausgebildete junge Leute wieder attraktiv.
Und die können dann als Vorbilder für andere dienen. Denn auch solche Vorbilder werden laut der Studie dringend gebraucht. (ell)
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