(17.04.2014) Die Europäische Union hat den Import von Fisch aus Belize, Guinea und Kambodscha verboten; Schiffe der EU-Flotte dürfen vor den Küsten dieser Länder nicht mehr fischen. Der Grund: Die drei Länder tun nach Ansicht der EU-Kommission zu wenig, um illegale Raubfischerei in ihren Gewässern zu unterbinden.
In den Absprachen mit Drittländern über den Zugang der EU-Flotte zu deren Küstengewässern sind Beihilfen und Klauseln enthalten, die den Ländern im Kampf gegen Raubfischerei helfen sollen. Brüssel führt Buch darüber, wie sie diesem Ziel nachkommen, und verwarnt nachlässige Vertragspartner. Belize, Guinea und Kambodscha hätten „strukturelle Probleme nicht behoben und keine wirkliche Bereitschaft gezeigt, gegen illegale Fischerei vorzugehen“, heißt es in dem Beschluss des EU-Ministerrats von Ende März. Die drei Länder verlieren damit den Exportmarkt EU und die Abgaben, die von EU-Reedern für die Fänge zu entrichten sind.
Umweltorganisationen halten den Beschluss zwar für gerechtfertigt, kritisieren jedoch die undurchsichtige Bewertung der Länder. Zudem treffe die Sanktion vor allem die handwerklichen Fischer und nicht die auswärtigen Raubfischer, die sich ohnehin nicht an die Regeln hielten. In der Fischereibranche wiederum wird die EU-Maßnahme als „zahnlos“ beurteilt. Koreanische Fangschiffe beispielsweise, die illegal vor Guinea fischen, könnten wie bisher weitermachen und ihre Waren unbehindert auf dem EU-Markt verkaufen. (hc)
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