(19.03.2014) Dem Europäischen Amt für humanitäre Hilfe fehlen derzeit 400 Millionen Euro. Sollte sich am finanziellen Engpass bis zum Sommer nichts ändern, müssen Projekte eingestellt werden.
Einem Bericht des Informationsdienstes EurActiv zufolge handelt es sich bei dem fehlenden Geld um die Hälfte des jährlichen EU-Budgets für humanitäre Hilfe. Schuld an der Finanzierungslücke sollen die EU-Mitgliedsländer sein, die das Geld zwar zugesagt, bislang aber nicht ausgezahlt hätten. Das Europäische Amt für humanitäre Hilfe (European Comission - Humanitarian Aid and Civil Protection, kurz Echo) ist in der EU zuständig für Not- und Katastrophenhilfe.
Die Lage sei ernst, zitiert EurActiv Walter Schwarzenbrunner, der bei Echo für Ressourcen und Partnerschaften zuständig ist. Eine echte Krise sei nur zu vermeiden, wenn bis zum Sommer 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt würden. Derzeit werde versucht, sich auf Kernprojekte zu beschränken und Zahlungen für Projekte kleinerer NGOs aufzuschieben. Ohne weitere Finanzmittel aber sei im Laufe des Jahres die Arbeit in Ländern wie Syrien, dem Südsudan oder der Zentralafrikanischen Republik in Gefahr.
Laut Kathrin Schick, der Direktorin von Voice, einem Netzwerk von europäischen Entwicklungsorganisationen, wurden mit dem EU-Geld im vergangenen Jahr 120 Millionen Menschen unterstützt. Sollten Projekte in diesem Jahr gestoppt werden, hätte dies Auswirkungen auf Hilfsbedürftige in Konfliktregionen. Viele der Mitglieder von Voice seien über die Situation sehr besorgt. (ok)
Neuen Kommentar hinzufügen