Nur jeder vierte Afrikaner hat Zugang zu einer zuverlässigen Stromversorgung. Doch die Erkenntnis, dass Hochspannungsleitungen oder dicke Dieselgeneratoren nicht die beste Lösung bieten, um entlegene Dörfer, Inseln oder Flüchtlingslager mit Energie zu versorgen, findet nur langsam praktischen Widerhall. Gerade auch nichtstaatliche Hilfsorganisationen zeigten sich da eher traditionell, befand ein Praktiker auf den „Europäischen Entwicklungstagen“, die die EU-Kommission Ende 2013 in Brüssel veranstaltete. Möglichkeiten der dezentralen Elektrifizierung etwa mit Solarstrom und Biogas durchzogen viele der Debatten zur Ausrichtung der Entwicklungspolitik nach den Millenniumszielen.
Zum Abschluss der Entwicklungstage kam EU-Kommissar Andris Piebalgs zum Schluss, dass „nicht großartige Energienetze, sondern viele lokale Anlagen, die von überaus reichlichen erneuerbaren Quellen Gebrauch machen“, wohl eher dem dringenden Bedarf entgegenkämen. Ein bemerkenswerter Umschwung, denn in der Vergangenheit hat sich die EU lieber mit Großprojekten wie den „transkontinentalen Netzen“ der Piebalgs-Vorgänger Anders Nielson und Louis Michel befasst.
Neuen Kommentar hinzufügen