Tourismus in Entwicklungs- und Schwellenländer.
Eine Untersuchung über Dimensionen, Strukturen, Wirkungen und Qualifizierungsansätze im Entwicklungsländer-Tourismus.
Schriftenreihe Tourismus und Entwicklung, Seelfeld 2013, 303 Seiten, 34 Euro, www.studienkreis.org
Untersucht hat F.U.R. die Meinungen und Einstellungen der Deutschen, etwa zu All-Inclusive-Reisen. Sie konnten Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen wie: „In einer All-Inclusive-Anlage kann man sich besonders sicher fühlen“, „Man muss sich um nichts mehr kümmern“. Oder auch: „Man befindet sich in einem Ghetto und hat zur Außenwelt keinen Kontakt“. Laut der Befragung buchen 84 Prozent der All-Inclusive-Urlauber solche Reisen, weil sie billig sind. Zugleich möchte knapp die Hälfte dies jedoch am liebsten bei einem Reiseunternehmen tun, das vor Ort Einfluss nimmt auf faire Arbeitsbedingungen und Einkommen für die im Tourismus Beschäftigten.
All-Inclusive-Reisen sind nur einer von vielen untersuchten Aspekten, jedoch ein besonders interessanter: Denn diese Reisen sind beim Badetourismus in Entwicklungs- und Schwellenländern zur dominierenden Angebotsform geworden – und werden dies laut der Studie voraussichtlich auch in den kommenden Jahren bleiben. „Daher scheint es wichtig, diese Angebotsform nach Kriterien der Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung zu optimieren“, so Dietlind von Laßberg, stellvertretende Vorsitzende des Studienkreises, in einer Presseinformation zu der Studie. Das ist in der Diskussion um nachhaltigen Tourismus ein neuer Gedanke. In den Ansätzen für mehr Nachhaltigkeit im Entwicklungsländer-Tourismus, die die letzten 90 Seiten der Publikation ausmachen, wird er noch nicht aufgegriffen. (ar)
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