(26.07.2013) Die Internationale Energieagentur (IEA) stärkt erneut den Befürwortern von mehr Klimaschutz den Rücken: In einem Sonderbericht ruft sie zum Umbau des globalen Energiesektors auf.
So kann laut der Agentur das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, mit vorhandenen Techniken noch in Reichweite gehalten werden. Rund zwei Drittel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen stammen laut der IEA aus dem Energiesektor. Hierzu zählt sie neben Kraftwerken zur Erzeugung von Strom auch die Verbrennung von Öl, Kohle oder Gas im Verkehr, in der Industrie und für das Heizen und Kühlen von Gebäuden.
Die globalen Emissionen daraus sind laut dem Bericht 2012 um 1,4 Prozent gestiegen, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Gesunken sind sie dagegen in den USA wegen des Umstiegs von Kohle- auf Gaskraftwerke und in Europa aufgrund der Wirtschaftskrise und von Klimaschutzmaßnahmen. China habe zwar 2012 den größten Anstieg der Emissionen verzeichnet, gleichzeitig aber am stärksten mit Förderung für Energieeffizienz und erneuerbare Energien die Zunahme gebremst.
Mehr Energieeffizienz im Verkehr und bei Gebäuden ist technisch möglich
Die IEA erwartet bei unverändert halbherziger Klimapolitik eine Erderwärmung zwischen 3,6 und 5,3 Grad Celsius. Um die Obergrenze von zwei Grad noch einzuhalten, müsse bereits bis 2020 – dann soll ein Weltklimaabkommen greifen – der Höhepunkt der Emissionen überschritten sein.
Das sei mit vier Maßnahmen im Energiesektor technisch erreichbar: Mehr Energieeffizienz im Verkehr und in Gebäuden soll die Hälfte der anvisierten Treibhausgas-Einsparungen bringen. Nur noch Kohlekraftwerke mit besonders hohem Wirkungsgrad dürften neu gebaut und die Laufzeit der weniger effizienten müsse begrenzt werden. Ferner müsse der Austritt von Methan bei der Erdöl- und Erdgasförderung minimiert werden. Und schließlich sollten die Subventionen für fossile Brennstoffe abgebaut werden.
Die IEA empfiehlt diese Schritte nicht nur wegen ihres Einsparpotenzials. Sie hat sie auch deshalb ausgewählt, weil die nötige Technik vorhanden sei. Einzelne Länder praktizierten sie bereits erfolgreich und sie wirkten sich nicht hemmend auf das Wirtschaftswachstum aus. Mit anderen Worten: Sie sieht in ihrem Plan einen für die Gesamtwirtschaft praktisch schmerzfreien Weg zum Klimaschutz.
Die umstrittene CCS-Technik hält die Energie-Agentur für unverzichtbar
Zwei Vorbehalte nennt sie aber: Einzelne Firmen und Sektoren würden verlieren – etwa Stromerzeuger mit alten Kohlekraftwerken oder Ölproduzenten –, es würden also Profitchancen umverteilt. Und man könne so nur Zeit gewinnen bis zum Abschluss eines Weltklimaabkommens, das ab 2020 noch weiter gehende Emissionsminderungen in Gang bringen müsse. Zu den Techniken, die dann unverzichtbar seien, zählt die IEA die umstrittene Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid aus Abgasen (CCS).
Der Bericht bestätigt die Umorientierung der IEA. Die nach der Ölkrise von 1973 gegründete Agentur hat bis vor einigen Jahren vor allem der Sicherung und Ausweitung des Energieangebotes das Wort geredet. Dass dieser Ansatz wegen des Klimawandels, aber auch der begrenzten Ölvorräte fragwürdig ist, hat sie nun begriffen und befasst sich ernsthaft mit Energieeffizienz und Emissionsvermeidung.
Ebenfalls im Juli hat sie etwa einen Bericht über die vielfältigen Vorteile von energieeffizienten Transportsystemen in Städten vorgelegt. Entsprechend ihrer Konstruktion – die IEA wird von 28 Industrieländern getragen – stehen aber stets technische Szenarien und Win-Win-Lösungen im Vordergrund; kontroversen politischen Fragen weicht die Agentur aus. (bl)
Nur heiße Luft von der IEA
Es muss einmal mehr ausgesprochen werden, der Versuch den Temperaturanstieg in der Biosphäre zu begrenzen, ist eine Nullnummer. Wie schon oft beschrieben, werden die Temperaturen innerhalb der Lufthülle am wenigsten vom CO2 beeinflusst. Um Potenzen stärker wirkt die Sonne auf unsere Atmosphäre ein und im direkten Zusammenhang die Erwärmung der Weltmeere. Allein die Tatsache, dass 150 Jahre Industrialisierung zum Anstieg des CO2-Gehalts geführt haben zeigt deutlich die Lächerlichkeit des Zeitplanes 2020. Selbst wenn CO2-Emissionen auf Null sinken, wirkt das vorhandene Gas ungehindert weiter. Solches aus dem Gaskreislauf zu entfernen ist nicht Sache der Menschheit. Höhere Temperaturen bei steigender Luftfeuchte fördern das Wachstum lebender Organismen, wie wir an den anscheinend unerschöpflichen Vorräten an fossiler Energie erkennen könnten. Diese Abläufe finden ausserhalb der menschlichen Vorstellungskraft statt. Warum also die wichtigtuerische Wortproduktion der IEA? Die vorgeschlagenen Massnahmen sind Teil der großen Geldmaschine. Deutlich wird das am Beispiel CO2-Verpressung (CCS). Jedermann mit durchschnittlicher Intelligenz und den bekannten Daten kann ausrechnen, die Verpressung von CO2 führt zusammen mit der Bereitstellungskette für die Technik nicht zu weniger CO2 sondern zu mehr. Die IEA ist als Verkaufsorganisation in Sachen Energieeinsparung völlig unglaubwürdig. Niemand braucht ihre Ratschläge. Was am schnellsten und ohne neue Technik funktioniert ist weniger fossile Energie verbrauchen. Weniger heizen, weniger kühlen, weniger produzieren, weniger verschwenden. Das geht mit der vorhandenen Technik und tatsächlich schmerzfrei. Als kleine Anregung sei hier nur erwähnt, dass in Millionen deutschen Wohnhäusern auch nachts unnötig Umwälzpumpen und Ölbrenner laufen um schlecht isolierte Wasserspeicher auf Temperatur zu halten. Wenn diese Verbraucher z.B. 4 Stunden ganz vom Netz genommen werden, das merkt kein Mensch. Aber an der Strom- und Heizölrechnung merkt man es schon.
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