Was haben zwei Frankfurter Gelegenheitsganoven, der Papst und die afghanischen Taliban gemeinsam? Sie alle finden Facebook gut. Sie sind aber auch vertraut mit den Risiken, die das soziale Netzwerk birgt. In Frankfurt haben zwei Räuber neulich einen Jugendlichen verprügelt und ihm 300 Euro geklaut. Vorher hatten sie über Facebook ihrem Opfer ein Smartphone zum Verkauf angeboten und sich mit ihm zu dem vermeintlichen Geschäft verabredet. Hätte der junge Mann sich mal besser schlau gemacht, was der Papst zu den Chancen und Risiken virtueller Welten zu sagen hat. In seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikation im vergangenen Jahr pries er die Chancen neuer Medien und sozialer Netze, warnte aber auch vor ihren Gefahren. Zwar hat der Heilige Vater kein eigenes Facebook-Profil. Aber über die Anwendung (sprich: App) „Pope2you“ kann man über das Netzwerk mit ihm in Kontakt treten. Facebook-Nutzer, so mahnt er, sollten sich jedoch stets fragen: „Wer ist mein ,Nächster‘ in dieser neuen Welt?“
Das sollten auch die Soldaten der internationalen Truppe in Afghanistan beherzigen. Dort nutzen ihre Feinde Facebook nämlich als eine Art elektronische Burka: Taliban verbergen sich hinter den gefälschten Profilen attraktiver Mädchen, um im Netz mit ahnungslosen ausländischen Soldaten anzubändeln und ihnen vertrauliche Informationen zu entlocken, etwa über ihren Standort oder über geplante Einsätze. Die australische Regierung hat ihre Soldaten ausdrücklich davor gewarnt. Der Papst würde die Taliban für diese hinterhältige Taktik sicher rüffeln – nicht nur weil sie an niedere Triebe appelliert. Auch in der virtuellen Welt müsse der Mensch authentisch sein und dürfe kein künstliches öffentliches Profil von sich schaffen, mahnte er in seiner Botschaft. Aber das interessiert islamistische Kämpfer und Ganoven wohl nicht.
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