Das klassische Täterbild ist der alte, weiße Mann mit dicker Brieftasche aus dem Westen. Die Studie entlarvt es als Zerrbild. Der Großteil der Täter stammt aus den betroffenen Ländern selbst. Auch das Klischee, Kinder würden vor allem in Südostasien von Reisenden missbraucht, wird widerlegt: Kinder fallen weltweit sexueller Ausbeutung zum Opfer.
Häufig findet der Missbrauch auf Dienstreisen statt. Selten sind die Täter Pädophile; sie nutzen die schutzlose Lage ihrer Opfer aus. Mit strafrechtlichen Konsequenzen haben sie kaum zu rechnen. Hier fordern die Verfasserinnen eine engere Kooperation nationaler und internationaler Behörden, umfangreichen Datenaustausch und kulturübergreifende Standards bei der Ächtung der Verbrechen. Auch Tourismusunternehmen sollen dazu beitragen. Die Öffentlichkeit wird aufgerufen, Verdachtsfälle zu melden.
Sehr detailliert durchdringen die Autorinnen den systematischen Missbrauch und skizzieren Vorgehensweisen dagegen. Leider ist die Datenlage sehr dünn. Darauf gehen sie explizit ein; dennoch nimmt es der Studie viel Wucht.
Nichtsdestoweniger räumen die Autorinnen mit Klischees auf und nennen konkrete Maßnahmen, um gegen sexuellen Missbrauch von Kindern wirksamer vorzugehen.
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