Brasilien richtet vom 12. Juni bis 13. Juli die Fußballweltmeisterschaft aus. Entwicklungsorganisationen und pädagogische Initiativen greifen das Interesse an dem großen Sportereignis für Unterrichtsmaterial über das Gastgeberland auf.
Das Welthaus Bielefeld hat zusammen mit Adveniat, Brot für die Welt, der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe und Misereor das Schülerheft „Fußball – und was geht noch?“ und das Magazin „Erfolgsstory Brasilien?!“ herausgegeben. Das Schülerheft ist unterrichtsorientiert gestaltet. Für die Klassen acht bis zwölf sowie für die außerschulische Bildungsarbeit enthält es Arbeitsblätter und altersgemäße Informationen unter anderem zu den sozialen Protesten in Brasilien und zur gesellschaftlichen Ungleichheit.
Gestellt werden aber auch überraschende Fragen wie die nach Glück und Lebenszufriedenheit. Beim „Happy-Planet-Index“ liegt Brasilien nämlich weit vor Deutschland und den USA. Die Arbeitsblätter können im Unterricht direkt eingesetzt werden und ermöglichen Recherchen der Schülerinnen und Schüler im Internet, vor allem aber auch Diskussionen und eigene Stellungnahmen.
Das Magazin „Erfolgsstory Brasilien?“ bietet in zwölf Beiträgen Hintergrundinformationen zu Brasilien und geht unter anderem der Frage nach, wie sich die Fußball-WM und die Olympischen Spiele 2016 auf das Land auswirken werden. Wer profitiert? Und was bewegt das Schwellenland Brasilien jenseits der sportlichen Events? Wie steht es mit der Armutsbekämpfung und dem Gesundheitssystem des Landes? Dieses Magazin eignet sich auch zum Einsatz in Kursen der Sekundarstufe II (politische Bildung, Geographie, Wirtschaft, Religion und Ethik).
Aus dem Wochenschau-Verlag kommt das Buch „Das politische Brasilien. Gesellschaft, Wirtschaft, Politik & Kultur“. Es setzt wichtige Akzente jenseits oberflächlicher Assoziationen wie „brasilianischer Fußball“, „Samba“ und „Karneval in Rio“. Die Autoren beschreiben unter anderem den politischen Weg des Landes und seine soziale und gesellschaftliche Struktur. Es geht um die ungleiche Verteilung des wirtschaftlichen Reichtums und Umweltbedrohungen. Das Verhältnis Brasiliens zu Deutschland und der Europäischen Union wird in einem eigenen Artikel problematisiert.
Diese und weitere Materialien hat die Initiative „Globales Lernen“ auf ihrer Website gesammelt und im Blick auf Bildungsarbeit kurz kommentiert. Martin Geisz
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