Textilhandel
Die großen Bekleidungsfirmen wollen beim Textilbündnis von Entwicklungsminister Gerd Müller nicht mitmachen. Den Spott, den er dafür erntet, hat Müller selbst verschuldet. Dabei gibt das Bündnis die richtige Richtung vor.
Die meisten Modemarken und Bekleidungshäuser haben sich verpflichtet, in ihren Zulieferbetrieben Mindeststandards bei Löhnen, Arbeitszeit und Mitspracherechten einzuhalten. Die Wirklichkeit sieht in den Textilfabriken im Süden jedoch ganz anders aus. Und die globale Wirtschaftskrise trägt dazu bei, die Arbeitsbedingungen weiter zu verschlechtern. Dennoch gibt es Unternehmen, die gerade in solchen Zeiten ihre soziale Verantwortung hochhalten.
Modische Kleidung ist in Deutschland preiswerter geworden, und die Modelle wechseln immer schneller. Das hängt zusammen mit der Senkung der Handelsschranken im Welttextilhandel. Sie nutzt China und einigen anderen Produzentenländern, während ein Dutzend andere, vor allem Südafrika, verlieren. Und der schärfere globale Wettbewerb, der den Verbrauchern niedrige Preise beschert, geht auf Kosten von Beschäftigten wie kleinen Unternehmen, die dem Preisdiktat großer Händler ausgeliefert sind.
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