Religionsfreiheit unter Feuer

Zum Thema
Burkina Faso
In Burkina Faso haben der Islam, das Christentum und verschiedene afrikanische Religionen lange friedlich miteinander gelebt. Seit einigen Jahren aber nimmt extremistische Gewalt zu und beeinträchtigt das Miteinander, so eine aktuelle Studie. 

Der neue „Länderbericht Religionsfreiheit – Burkina Faso“ des katholischen Hilfswerks missio analysiert die Lage in dem westafrikanischen Land, das laut „Global Terrorism Index“ weltweit am meisten von Terror betroffen ist. Dies sei eine der größten Gefahren für die Religionsfreiheit im Land, schreibt P. Augustin Sawadogo. Dabei könne Burkina Faso auf eine lange Tradition der Pluralität und Religionsfreiheit zurückblicken. Seit 2015 aber werde das Land stark von Terrorismus erschüttert, der sich zur Rechtfertigung seiner Anschläge auf den Islam berufe. Wichtigstes Ziel des interreligiösen Dialoges sei es deshalb, die Erzählungen der Terroristen zu entlarven und die von Armut und Perspektivlosigkeit bedrohte Jugend vor Radikalisierung zu bewahren. In ein Gespräch der Religionen müssten dabei stärker als bisher die Angehörigen der traditionellen afrikanischen Religionen eingebunden werden.

Atmosphäre der Angst

Die Regierung Burkina Fasos kontrolliert nach Angaben des Berichts nurmehr die Hälfte des Landes. Seit August 2015 haben islamistische Rebellen mindestens 10.000 Zivilisten getötet, Millionen Menschen wurden vertrieben, 6000 Schulen geschlossen und rund eine Million Kinder hat keinen Zugang mehr zu Bildung. Religiöse Gemeinschaften seien oft Ziel von Angriffen, was zu einer Atmosphäre der Angst führe. Trotzdem gibt es laut dem Bericht Bestrebungen in der Gesellschaft, den Dialog zwischen den Religionen zu fördern und den Frieden zu wahren. Sie gelte es zu unterstützen.
In den vergangenen fünf Jahren hat missio Aachen 47 Projekte in Burkina Faso gefördert. Damit wurden beispielsweise vor dem Terror geflüchtete Menschen betreut oder kirchliches Personal für die besonderen Anforderungen mit Geflüchteten geschult.

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