Die Autoren des Arbeitspapiers betonen zunächst, dass sich die Lage bei den meisten Indikatoren wie „keine Armut“, „hochwertige Bildung“ oder „Geschlechtergleichstellung“ seit 2015 verbessert hat, auch wenn bislang noch keines der für 2030 gesetzten Ziele erreicht ist und die Autoren auch nicht davon ausgehen, dass die meisten bis dahin erreicht werden. Besonders große Fortschritte habe es bei der Aids-Bekämpfung und dem Zugang zu antiretroviraler Behandlung sowie beim Zugang zu Elektrizität gegeben. In einigen Bereichen gebe es aber sogar Rückschritte gegenüber 2015, so etwa bei Ernährungssicherheit, Malariafällen, Todesfällen im Straßenverkehr und Treibhausgasemissionen. Verantwortlich dafür sei nicht die COVID-19-Krise und auch nicht die weltpolitischen Erschütterungen. Vielmehr hätten sich viele Defizite bereits deutlich vor 2020 abgezeichnet.
Rückstand vor allem in fünf Ländern
Bei welchen Zielen es voran geht und bei welchen nicht, ist sehr unterschiedlich von Land zu Land, betonen die Autoren. Zwischen Erfolgen auf einem Gebiet und Misserfolgen auf anderen bestehe nur ein schwacher Zusammenhang. Alarmierend ist, dass die Hälfte der Menschen, die nicht von Fortschritten in Sachen Armut, Gesundheit, Bildung und Ernährungssicherheit profitieren, in nur fünf Ländern leben: in Indien, Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo, Pakistan und Äthiopien. Doch selbst die ärmsten Länder verzeichnen bei einigen Themen deutliche Fortschritte, so etwa bei der Verringerung der Kindersterblichkeit, bei der Alphabetisierung und beim Zugang zu sauberem Wasser. Dagegen kommen auch weitgehend erfolgreiche Länder in manchen Bereichen kaum vorwärts, etwa bei Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch oder bei der Verringerung der sozialen Ungleichheit.
Knapp sechs Jahre bleiben noch, bis 2030 die SDGs erreicht sein sollen. Umso wichtiger ist, sorgfältig die Fortschritte zu bewerten und Ansätze mit der größten jeweiligen Hebelwirkung zu finden. Dies, so die Studie, muss Land für Land und Ziel für Ziel geschehen.
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